von Anita Letzerich-Suhr
Nr. 134 Juli/August 2015
Weil wir nun durch Christus im Stand der Gerechtigkeit sind, können wir wieder vor Gott stehen. Er ist unser Vater und wir sind Miterben mit Jesus Christus (Röm 8,17). Du kannst nun in der Gerechtigkeit nicht wachsen, aber du musst darin leben (Röm 5,17), um die Segnungen der Gerechtigkeit in deinem Leben zu erleben.
Röm 10,2-3
Denn ich gebe ihnen Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, aber nicht mit <rechter> Erkenntnis.
3 Denn da sie Gottes Gerechtigkeit nicht erkannten und ihre eigene aufzurichten trachteten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen.
Dies schreibt Paulus über das Volk Israel, aber es könnte auch von uns Christen reden. Wir lieben Gott, wir haben Eifer, doch wir erkennen nicht immer was es bedeutet, in seiner Gerechtigkeit zu ruhen. Wir versuchen uns an dies oder jenes Gebot zu halten, um damit Gott zu gefallen. Gleichzeitig sehen wir auf unsere Brüder und Schwestern im Herrn herab, die dies nicht tun. Dieser Vers sagt, dass wir so unsere eigene Gerechtigkeit vor Gott bringen, die nicht zählt, und uns dadurch nicht seiner Gerechtigkeit unterwerfen, die in Jesus Christus ist.
Vers 4
Denn Christus ist des Gesetzes Ende, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit.
Das Gesetz spricht „wer dies getan hat …“ (Vers 5), es fordert also immer Werke. - Doch Gottes Gerechtigkeit ist ein Geschenk; es ist kein Werk von dir. Er gibt es dir aus seiner Gnade, die du durch Glauben ergreifen musst. Das heisst nun aber nicht, dass wir tun und lassen können was wir wollen und sozusagen einen Freibrief zum sündigen haben; nein, wir sollen ein an Gott hingegebenes Leben führen. Nicht um gerecht zu werden, sondern weil wir gerecht sind.
Röm 5,17
Denn wenn durch die Übertretung des einen der Tod durch den einen geherrscht hat, so werden viel mehr die, welche den Überfluss der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus.
Gerechte werden im Leben herrschen durch Jesus. Sie werden nicht passiv sein und alles über sich ergehen lassen und hoffen, dass Gott irgendwann mal eingreift, sondern sie werden durch Jesus herrschen in ihrem Leben. Gerechtigkeit hat Auswirkungen auf dein Leben, hier auf der Erde und auch bis in die Ewigkeit.
Du kannst nun im Verstand dem nur zustimmen, aber du musst es im Herzen glauben, es ergreifen, ganz bewusst begreifen. Du brauchst eine Offenbarung darüber und die kommt durch das Wort und die Gemeinschaft mit Gott dem Vater.
Vor vielen Jahren, kurz nach meiner Errettung, dachte ich, wenn ich in der Bibel in einem Vers „...der Gerechte...“ las, dass das auf mich nicht zuträfe: Ich hatte da und dort versagt, dies und jenes noch nicht getan; doch einige Jahre später hörte ich gute Lehre über Gerechtigkeit und ergriff sie im Glauben. Ich war so begeistert darüber, dass ich jetzt in Christus gerecht bin, dass ich anfing Bibelstellen abzuschreiben, die von Gerechten handeln. Damals ca. 1994, besass ich noch keinen Computer. Die Bibel ist voll von solchen Stellen und ich konnte gar nicht alle abschreiben. Als ich anfing meinen Sinn in diesem Bereich zu verändern, wurde mir immer mehr bewusst, dass ich in Jesus gerecht bin.
Das hat Einfluss auf unser Handeln und Sprechen. Wir werden kühn um Nein zu sagen zu den Werken des Teufels und das zu sprechen, was Gottes Wort dazu sagt. Dadurch wird Jesus verherrlicht, denn er hat auch gesagt, dass wir die Werke, die er tat tun werden und noch grössere. Diese Werke tun wir nicht aus uns heraus, weil wir so gute Christen sind, sondern weil wir in IHM sind und er unsere Gerechtigkeit ist und uns diesen Auftrag gegeben hat.
Gerechtigkeit ist dir auch zum Nutzen gegeben, um in dieser gefallenen Welt unter der Herrschaft Satans, zu bestehen und ihm zu widerstehen. Gerechtigkeit gibt dir das Recht in Freimütigkeit und ohne Verdammnis und Schuldgefühle vor Gottes Thron zu kommen.
Röm 10, 8
Sondern was sagt sie? (die Gerechtigkeit aus Glauben) »Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen.« Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen,...
Du herrschst im Leben durch das Wort Gottes, indem du zu den Situationen, die nicht mit Gottes Wort übereinstimmen, sein Wort sprichst. Genauso hat es Jesus bei der Versuchung in der Wüste getan (Lk 4,1-13), er ist unser Vorbild.
Jes 54,14
Durch Gerechtigkeit wirst du festgegründet sein. Sei fern von Bedrängnis, denn du brauchst dich nicht zu fürchten, und von Schrecken, denn er wird sich dir nicht nähern!
Vers 17
Keiner Waffe, die gegen dich geschmiedet wird, soll es gelingen; und jede Zunge, die vor Gericht gegen dich aufsteht, wirst du schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte des HERRN und ihre Gerechtigkeit von mir her, spricht der HERR.
Wer wird schuldig sprechen, ist es Gott? - Nein, du wirst sprechen und zwar das Wort Gottes. Jesus ist das Wort, aber wir müssen es nehmen und sprechen. Zungen, die gegen uns aufstehen, können vielfältig sein, sie verklagen und sie rauben unsere Kühnheit und berauben uns in der Freimütigkeit zu Gott. Diese Zungen wirst du schuldig sprechen, du wirst es tun und nicht Gott. Schuldig sprechen bedeutet zu erkennen, dass sie nicht die Wahrheit über dich reden. Die Wahrheit ist sein Wort.
Kol 1,19-22
denn es gefiel der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen 20 und durch ihn alles mit sich zu versöhnen - indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes - durch ihn, sei es, was auf der Erde oder was in den Himmeln ist. 21 Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde wart nach der Gesinnung in den bösen Werken, 22 hat er aber nun versöhnt in dem Leib seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und tadellos und unsträflich vor sich hinzustellen,
Ist es das, was wir als Evangelium verkünden? - Christus hat gelebt, gelitten und ist auferstanden damit er uns heilig, tadellos und unsträflich hinstellen kann. Er hat alles getan wozu wir nicht fähig waren.
Vers 23
sofern ihr im Glauben gegründet und fest bleibt und euch nicht abbringen lasst von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt, das in der ganzen Schöpfung unter dem Himmel gepredigt worden ist, dessen Diener ich, Paulus, geworden bin.
Es hört sich fast so an, wie wenn es ein ‚Aber’ gäbe, doch die einzige Bedingung ist im Glauben zu bleiben und anzuerkennen, dass wir in ihm heilig, tadellos und unsträflich sind.
Kol 1,28
Ihn verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen in aller Weisheit lehren, um jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen.
Dies ist das Evangelium, das wir verkünden, ermahnen und lehren: dass Gott nicht böse auf die Menschen ist, sondern dass er sie in Christus mit sich versöhnt hat. Nun muss jeder Einzelne dies im Glauben, für sich persönlich annehmen - so wird der Mensch vollkommen in Christus vor Gott. Ich glaube, dass wir hier noch nicht die ganze Tiefe begriffen haben, ich inklusive, denn sonst würden wir uns ganz anders verhalten. Kühnheit im Verkündigen der guten Nachricht, Kühnheit im Gebet, das wären die Folgen.
Gerechtigkeits-Bewusstsein macht dich kühn und furchtlos gegenüber den Werken des Teufels und gegenüber Menschen, denn Gott ist für dich und nicht gegen dich und er wird sein Wort bestätigen.