von Anita Letzerich-Suhr
Nr. 133 Juni 2015
Die biblische Lehre über Gerechtigkeit hat mein Leben vor über zwanzig Jahren sehr verändert. Es gibt für unsere Erlösung eine grundlegende Tatsache, die wir unbedingt erkennen müssen, mit unserem Herzen. Denn ohne diese Erkenntnis wirst du, anstatt zu wissen, immer nur hoffen, dass du gut genug bist, damit Gott deine Gebete erhören oder dich annehmen kann. So erging es mir.
Ich versuchte immer wieder gut genug zu sein, doch es verging kein Tag, an dem ich nicht doch irgendwie versagte. Ich hörte damals, dass man abends alle Sünden bekennen soll, die man im Laufe des Tages getan hat. Das brachte mich nur noch weiter in ein Sündenbewusstsein hinein und es war auch mühsam.
Also hörte ich damit auf und fühlte mich ständig schuldig und minderwertig, dachte aber, dass ich mit dieser Haltung besonders demütig sei, denn so hatte ich es gehört. Eben, ein Sünder, der an Jesus glaubt. Ich weiss, dass es vielen Lesern auch so ergeht, oder ergangen ist. - Doch die Bibel redet von einem Geschenk, nicht von einem Werk, das wir tun müssen.
Hiob 33,26
Er wird zu Gott flehen, und der wird ihn gnädig annehmen, und er darf sein Angesicht schauen mit Jubel; und Gott wird dem Menschen seine Gerechtigkeit zurückgeben.
Was für eine Verheissung. - Der Plan Gottes, unsere Rettung, war von ihm von Anfang an für uns geplant. Gott wird dem Menschen seine Gerechtigkeit zurückgeben. Deine Gerechtigkeit, dein Stand vor Gott, wurde dir durch den Sündenfall genommen. Doch Gott hat ihn in Christus wiederhergestellt und dir zurückgegeben. Was für eine Gnade, was für ein Geschenk, das wir weder verdient haben, noch verdienen könnten. Wir dürfen es in Dankbarkeit annehmen und in Demut darin leben und stehen.
Röm 3,24
... und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.
Durch kein Werk von uns, ausser dem ‚Glaubens-Werk’ Röm 3,24-26 zu glauben und anzunehmen, werden wir gerechtfertigt. Es ist seine Erlösung, es kommt aus seinem Erlösungswerk. Jesus hat alles für uns getan und gibt es uns nun, aufgrund seiner Gnade, als ein Geschenk.
Vers 25-26
Ihn hat Gott hingestellt als einen Sühneort durch den Glauben an sein Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden 26 unter der Nachsicht Gottes; zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist.
Gott ist ein gerechter Gott, sein Thron steht fest in Gerechtigkeit und Recht (Ps 97,2). Seit dem Sündenfall, bis zum Zeitpunkt als Jesus mit seinem Blut in den Himmel ging, gab Gott die Möglichkeit die Sünden durch das Opfern von Tieren zu bedecken, das war die Nachsicht Gottes. Jetzt aber rechtfertigt er jeden, der an Jesus glaubt und reinigt ihn, durch die neue Geburt, von allen Sünden. Er hebt ihn in den Stand der Gerechtigkeit hoch, aufgrund dessen was Jesus getan hat.
2Kor 5,18-21
Alles aber von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat, 19 dass Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnete und in uns das Wort von der Versöhnung gelegt hat.
Ich liebe diese Verse, „… alles von Gott …“; da ist kein Platz mehr für eigene Werke, er hat es getan. Gott selber kam in Christus und hat alles getan, damit wir wieder mit ihm in Gemeinschaft kommen können. Er hat uns versöhnt, er ist nicht darauf aus uns zu erwischen und zu strafen, wenn wir etwas Falsches getan haben.
Wenn du Jesus noch nicht kennst musst du nicht zuerst Dinge in Ordnung bringen, komme so wie du bist zu ihm, er wird dich wiederherstellen und dir dabei helfen Dinge in Ordnung zu bringen. Gott nimmt den Sünder so an wie er ist und stellt ihn durch die Neue Geburt wieder her.
Vers 21
Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.
Ein Austausch hat stattgefunden, Jesus nahm unsere Sünde und gab uns seine Gerechtigkeit.
1Petr 3,18
Denn es hat auch Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe ...
Einmal hat Christus für die Sünden gelitten, einmal wurde der Gerechte für uns Ungerechte verurteilt. Jesus ist der Weg, der uns damit zu Gott zurückführte. Nicht mehr ungerecht, sondern gerecht gemacht, im richtigen Stand vor Gott, und das hängt nicht von deinen Taten ab.
1Petr 2,22
der keine Sünde getan hat, auch ist kein Trug in seinem Mund gefunden worden,
Die Rede ist von Jesus. Er hat keine Sünde getan. Wir reden oft nur vom Erlösungswerk, das er am Kreuz vollbracht hat. Ich möchte dich aber noch auf einen anderen Bereich aufmerksam machen, der genauso wichtig ist: Sein sündloses Leben. Ohne das sündlose Leben, das Jesus gelebt hat, wäre er nicht das vollkommene Opfer gewesen. Sein Opfer wäre nicht von Gott angenommen worden und er hätte uns nicht erlösen können. Er hat ein sündloses Leben gelebt, er wurde uns in allem gleich, doch er blieb ohne Sünde.
Hebr 4,15
Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise <wie wir> versucht worden ist, <doch> ohne Sünde.
Jesus hat für dich und mich ein sündloses Leben gelebt, obwohl auch er versucht wurde. Er ist jetzt unser Hohepriester. Er ist unsere Gerechtigkeit, darum können wir in Kühnheit und Freimütigkeit zu Gott kommen. Nicht unsere Werke, sondern sein Werk; nicht unsere eigene Gerechtigkeit, sondern seine Gerechtigkeit. Wir sind in ihm, er ist unsere Gerechtigkeit, er ist unser Friede, er ist unser Sieg, unsere Heiligung usw. Sei kühn und stehe in dieser Gerechtigkeit, gebrauche sein Wort gegen die Schwierigkeiten und Stürme des Lebens. Lass kein Sündenbewusstsein zu, denn es heisst:
1Petr 2,24
... der unsere Sünden an seinem Leib selbst an das Holz hinaufgetragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben ...
Sieh dich so, wie es das Wort sagt: ‚abgestorben der Sünde’ und lebe in dem Bewusstsein, dass du gerecht bist, denn das bist du - in Jesus.