Nr. 219 April 2023
von Anita Letzerich-Suhr
Unser Thema in diesem Monat, sind die zukünftigen oder kommenden Gerichte und wen sie betreffen. Zwei Gerichte finden auf der Erde und eines im Himmel statt. Es ist wichtig dies klar zu erkennen, damit keine Verwirrung entsteht. Ein Gericht ist für die Gläubigen, die anderen beiden nicht. Es geht um den Richterstuhl Christi, dem Gericht der Schafe und Böcke und dem grossen weissen Thron, in eben dieser genannten Reihenfolge.
Gericht der Schafe und Böcke (Mt 25,31-34)
Dieses Gericht findet auf der Erde statt und ist nicht für die Gläubigen bestimmt. Hier werden die Nationen gerichtet in Bezug darauf, wie sie sich zu Juden verhielten. Dieses Gericht findet statt, wenn Jesus zum zweiten Mal auf die Erde kommt, also nach der Trübsalszeit. Das zweite Kommen von Jesus darf nicht mit der Entrückung verwechselt werden, denn bei der Entrückung begegnen wir Ihm in den Wolken.
Der grosse weisse Thron (Offb 20, 9-10 +11-15)
Dies ist das letzte Gericht. Es findet auf der Erde statt und betrifft nicht die Gläubigen. Hier werden alle Menschen erscheinen müssen, die noch nicht gerichtet wurden. Es findet nach dem Tausendjährigen Reich der Herrschaft Jesu Christi statt, wo auch der Teufel endgültig in den Feuersee geworfen wird. Danach wird die Erde wiederhergestellt und die Ewigkeit beginnt. Wir als Gläubige haben eine wundervolle Zukunft vor uns, mit unserem Retter und Herrn Jesus.
Der Richterstuhl Christi (2Kor 5,10)
Der Richterstuhl Christi ist nicht ein Gericht, sondern da werden Belohnungen vergeben. An diesen Belohnungsstuhl kommen nur die Gläubigen, die Gemeinde Christi, hin. Wenn du von neuem geboren bist, indem du Jesus, während deines irdischen Lebens, als deinen Herrn und Retter angenommen hast, dann bist du ein Gläubiger, ein von neuem geborener Christ.
Joh 5,24
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, (der) hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.
Es wird für dich kein Gericht mehr geben, wo es um das Richten von Sünde geht. Du hast ewiges Leben, und du bist nicht mehr tot in deinen Sünden. Die Bibel beschreibt mit Tod unseren geistigen Zustand, in dem wir ohne Christus waren. Tot in unserem Geist und getrennt von Gott. Das bist du gewesen ohne Christus, jetzt aber mit Christus, bist du lebendig und hast ewiges Leben.
Joh 3,18
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des einzigen Sohnes Gottes.
Als wir Jesus annahmen, wurde uns die ganze Sündenlast erlassen, weil Jesus den Preis für uns bezahlt hat. Diejenigen, die Jesus nicht als ihren Retter annehmen, müssen für die Sünde bezahlen. Da dies aber für keinen Menschen möglich ist, gibt es nur den einen Weg zum gerechten Gott und der führt über Jesus (Joh 14,6).
1Petr 2,24
der unsere Sünden an seinem Leib selbst an das Holz hinaufgetragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch dessen Striemen ihr geheilt worden seid.
Um was geht es nun im Himmel am Richterstuhl Christi?
2Kor 5,10
Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfängt, was er durch den Leib (vollbracht), dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses.
Der Richterstuhl Christi ist nicht ein Ort der Bestrafung, sondern der Belohnungen. Es geht um die Frucht in deinem Leben, das was du getan hast, deine Werke. Manche haben die Vorstellung, dass es gute Menschen in den Himmel schaffen, weil sie nichts Böses getan haben. Das ist aber falsch, denn nur der Glaube und ausschliesslich der Glaube an das Erlösungswerk von Jesus bringt dich in den Himmel. Denn in deinem Geist bist du von Gott getrennt und musst von neuem geboren werden. Nicht so, wie die Welt von neuem geboren definiert, sondern so, wie die Bibel es sagt - aus Gott geboren (Joh 1,13 / 1Joh 5,1). Werke, von dir getan, bringen dich nicht in den Himmel, noch retten sie dich. Bist du aber gerettet, dann zählen deine Werke. Am Richterstuhl Christi geht es um die Werke, die du für Ihn und aus dem richtigen Herzensmotiv getan hast, oder eben nicht getan hast.
Hebr 12,1-2
Deshalb lasst nun auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, jede Bürde und die (uns so) leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausdauer laufen den vor uns liegenden Wettlauf, 2 indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens…
Es gibt einen Lauf zu laufen, Werke sind vorbereitet für dich, so dass du sie tun kannst. Bei diesem Lauf gibt es auch Hindernisse, wie Bürden und Sünde, die dich zurückhalten oder hindern wollen und die gilt es abzulegen. Wir haben noch nie einen Läufer bei Olympia gesehen, der einen vollgepackten Rucksack mit sich trug. Es würde ihn nur behindern und zurückhalten, seinen Lauf zu laufen und zu vollenden. Deine Aufgabe ist es, diese Dinge abzulegen.
1Kor 3,10-15
Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 12 Wenn aber jemand auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, 13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es klarmachen, weil er in Feuer offenbart wird. Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, das wird das Feuer erweisen. 14 Wenn jemandes Werk bleiben wird, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen; 15 wenn jemandes Werk verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer
Schaden erleiden hat nichts mit deiner Errettung zu tun. Du verlierst nicht deine Errettung, sondern deine Belohnungen.
Das nächste kommende Gericht wird also der Richterstuhl Christi für uns Gläubige, aus dem gesamten Gemeindezeitalter, sein. Das geschieht nach der Entrückung. Der Herr wird die verstorbenen Leiber der Gläubigen auferwecken, und uns, die wir leben, bekommen ebenfalls einen verherrlichten Leib und wir alle werden dem Herrn in der Luft begegnen (1Thes 4,14-18). Das wird dann unsere vollständige Erlösung sein, nämlich die Verherrlichung unseres sterblichen Leibes. Danach geht es zum Richterstuhl Christi, um Belohnungen zu empfangen.