Halte fest!

Nr. 114 Oktober 2013

von Anita Letzerich-Suhr

Sehr viele Menschen fragen angesichts des Bösen in dieser Welt: „Wo ist da ein liebender, guter Gott? Es kann nicht sein, dass es ihn gibt, denn sonst wären all diese Dinge nicht so.“

Die Bibel redet von einem Teufel, einem Widersacher oder Feind, und wenn du denkst, dass er nicht existiert, dann musst du nur einmal die Nachrichten anschauen. Du wirst sehen, dass es sehr wohl viel Böses in dieser Welt gibt, und dass dies sicher nicht von einem Gott kommen kann, der dich liebt, dich geschaffen und durch Jesus erlöst hat.

 

Jesus hat niemals den Teufel verleugnet, sondern ganz klar von ihm gesprochen und ihn den Fürsten dieser Welt genannt (Joh 16,11). Als Jesus zu Beginn seines Dienstes auf der Erde 40 Tage lang in der Wüste war, wurde er vom Teufel mehrmals in Versuchung geführt. Unter anderem sagte der Teufel, wenn Jesus ihn anbeten würde, gäbe er ihm die Macht/Vollmacht über die Erde, weil sie ihm (dem Teufel) übergeben worden war. Ich kann mir vorstellen, dass in dieser Aussage ein gewisser Hohn war: Der Teufel hatte Adam verführt und belogen und war so in den Besitz der Autorität über die Erde gekommen. Der Autorität, welche Gott zuvor Adam gegeben hatte.

Dies war eine Tatsache und für Jesus eine echte Versuchung. Denn genau aus diesem Grund war Jesus auf die Erde gekommen: um dem Teufel die Macht und Herrschaft über die Erde zu nehmen; aber nicht auf dem Weg, den Satan vorschlug.

Woher hatte denn der Teufel dieses Recht? In Ps 115,16 heisst es: „ Die Himmel sind die Himmel des HERRN, die Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben.“ Ja, Gott hat die Welt geschaffen, er ist der Schöpfer, aber dann hat er die Verantwortung, die Herrschaft (Ps 8,7) dem Menschen übergeben. In 1Mose 1,26 sagt Gott: “...Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen! Vers 28 Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie <euch> untertan...“

 

Es ist, wie wenn ich ein Haus baue und es dann vermiete. In dem Moment, wo der Mietvertrag zustande kommt, habe ich weder das uneingeschränkte Recht zu bestimmen, wie das Haus eingerichtet wird, noch es einfach so mal zu betreten. Es gehört immer noch mir, aber jemand anders hat die Herrschaft darüber, solange er sich an den Vertrag hält. Gott gab dem Menschen das Recht über die Erde zu herrschen, aber Adam hat sich dieses Recht vom Teufel rauben lassen. Gott hatte Adam gewarnt: Er sollte die Erde bewahren und beschützen (1Mo 2,15/17ff) und nicht von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen essen.

 

Gott hat also die Erde und die Vollmacht darüber dem Menschen Adam gegeben, dieser jedoch hat sie, durch den Sündenfall, dem Teufel übergeben. Aber Jesus hat den Teufel besiegt, durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung. Der Teufel hat jetzt immer noch das Recht, durch die Ungläubigen, die nicht von neuem geborenen Menschen, zu wirken (Eph 2,2). Paulus nennt ihn auch den Gott dieser Welt (2Kor 4,4). Deswegen sehen wir so viel Leid und Ungerechtigkeit in der Welt. Doch Jesus, der Sohn Gottes kam als Mensch in diese Welt, um uns (jeder der an Jesus glaubt empfängt Erlösung und ewiges Leben) aus der Knechtschaft des Teufels und der Sünde zu befreien.

 

Kol 1,13-14

er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe.14 In ihm haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden.

Jeder der das glaubt und Jesus als seinen Herrn annimmt oder angenommen hat, steht nicht mehr unter der Herrschaft des Teufels, weil er durch das Erlösungswerk von Jesus nun Autorität über den Teufel und seine Werke bekommen hat. Wenn wir über diese Zusammenhänge nicht Bescheid wissen, können wir dem Teufel nicht widerstehen! Es ist also von grosser Wichtigkeit zu erkennen, wer wir in Jesus sind und was wir von ihm bekommen haben! Wenn du nicht weisst, was dir gehört, kannst du davon auch keinen Gebrauch machen. Das ist im Natürlichen wie im Geistlichen der Fall.

 

Da taucht natürlich sofort folgende Frage auf: Wenn Jesus doch den Teufel besiegt hat, warum vernichtet er ihn denn nicht einfach?

Jakobus 5,7 gibt uns die Antwort: Gott wartet auf die kostbare Frucht der Erde.

Das sind Menschen, die jetzt noch die Gelegenheit haben Jesus als ihren Herrn und Erlöser anzunehmen. Es gibt eine Zeit, wo es zu spät dafür ist, dann nämlich, wenn Jesus wiederkommt und über den Teufel, seine Helfer und alle Menschen, die zu ihm gehören das Gerichtsurteil vollziehen muss. Gott ist gerecht, daher kann er nur die rechtfertigen, die Jesus als ihren Retter und Erlöser annehmen (z.B. Röm 4,5 / Joh 1,12+13). Jesus hat für unsere Sünden und Verfehlungen bezahlt, deshalb hat der Teufel kein Recht mehr an uns! Aber dazu braucht es eine klare Entscheidung von uns, dieses Gnadengeschenk anzunehmen!

 

Jetzt aber, zu diesem Zeitpunkt, hat Jesus uns, denen die ihn als ihren Herrn angenommen haben, Autorität über den Teufel gegeben. Nicht alles, was in deinem Leben geschieht kommt von Gott. Ich habe in etwa mal folgende Aussage gehört: „Alles, was Christen in ihrem Leben erfahren, muss an Gott vorbei.“ (In dem Sinn, dass Gott Dinge zulässt, weil es gut für sie ist.) Diese Aussage ist nicht biblisch! Denn wir lesen immer wieder: „Widersteht dem Bösen“, oder „haltet fest am Guten...“ - Das heisst doch, wenn ich aufgefordert werde am Guten festzuhalten, dann besteht die Möglichkeit, dass ich es verlieren kann. Genau das ist es, was der Teufel will; er will uns das Gute, das wir von Gott empfangen haben, stehlen. Darum sollen wir ihm widerstehen, sagt die Bibel. Nicht Gott wird das für uns tun, sondern wir sollen es tun, in seinem Auftrag.

 

Als ich diese Wahrheit damals erkannte, hat es mich freigesetzt und ich lernte immer mehr, nicht alles was mir im Leben begegnet anzunehmen, sondern zu widerstehen. Aber um zu widerstehen müssen wir wissen, was vom Teufel kommt und was nicht. Du kannst nicht dem Feind widerstehen, wenn du weder ihn noch seine Machenschaften kennst. Kriege werden nicht gewonnen, indem man den Feind gewähren lässt, sondern indem man ihm widersteht, ihn bekämpft und zurückdrängt. Stell dir mal vor, du bist ein Soldat und hast Autorität bekommen, um in deiner Armee für dein Land den Feind zu besiegen und es somit zu bewahren. Du aber stehst da und denkst: „Der General macht das schon für mich...“ Dein Leben wird wahrscheinlich nicht mehr lange dauern und zudem giltst du auch noch als feiger Soldat, der seinen Dienst nicht tut und alle anderen mitgefährdet.

 

Genauso stehen viele Christen da, wenn der Teufel sie angreift. Sie hoffen auf ein Eingreifen Gottes. Doch er hat DIR die Autorität und die Vollmacht gegeben, dem Teufel zu widerstehen. Jesus hat den Preis bezahlt, jetzt handle DU in seinem Auftrag und in seiner Vollmacht.

Wie machen wir das? Durch unsere Worte; wir sprechen also Gottes Wort und weisen den Teufel im Namen Jesu zurück. Wir sind der Leib Christi auf der Erde und jeder einzelne ein Glied an seinem Leib. Darum stehe auf und widerstehe, halte deine Stellung und behalte das Gute, das du von Gott bekommen hast, sei es Heilung, Finanzen oder sonst etwas. Denn: „Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben“, (Joh 10,10).