Ein sorgenfreies Leben

 

Nr.180 Oktober 2019

von Anita Letzerich-Suhr

Was würdest du wählen: ein Leben in dem du dich um alles kümmerst und darum besorgt bist, dass es gut kommt oder ein Leben in dem du dir keine Sorgen machen musst über Dinge, die du nicht weisst, oder nicht ändern kannst?- Jeder von uns würde das Zweite wählen. Wir Menschen sind nicht dazu geschaffen worden uns ständig zu sorgen.

 

Versteh mich nicht falsch, es gibt Dinge um die wir besorgt sein müssen, ich nenne das aber lieber ‚Verantwortung übernehmen’. Du übernimmst zum Beispiel die volle Verantwortung über dein Leben wenn du erwachsen bist. Du isst und bewegst dich regelmässig, damit dein Körper fit ist, du bezahlst deine Rechnungen und so weiter. Vielleicht denkst du: „Ich bin nun mal ein Mensch der sich Sorgen macht über Dinge die kommen könnten oder auch nicht.“ - Aber was sagt die Bibel dazu? Das wollen wir betrachten und wie du aufhören kannst dir ständig Sorgen zu machen.

 

Phil 4,6

Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden...

 

Jetzt wo du weisst, dass du dich nicht sorgen sollst, sondern deine Anliegen durch dein Gebet vor Gott bringen sollst, hörst du einfach auf damit, dir Sorgen zu machen. „Höre auf“, ist ein Befehl und keine Empfehlung... Bringe deine Sorgen zu Gott und lass sie dann auch dort!

Stell dir vor du hast ein Problem, zum Beispiel mit deiner Heizungsanlage. Tagelang machst du dir Sorgen darüber, wie du das Problem lösen könntest. Dann gehst du zu einem Heizungsmonteur und schilderst ihm das Problem, aber ohne ihm den Auftrag zu geben, deine Heizung zu reparieren. Du gehst wieder nach Hause und machst dir weiterhin Sorgen darüber, wie du das Problem lösen könntest. Der Heizungsmonteur wiederum wundert sich sehr, warum du ihm denn das Problem nicht übergeben hast, er hätte es lösen können.

 

Gehen wir nicht oft mit Gott so um? Wir haben ihm das Problem gesagt und Er hat die Lösung. Aber wir gehen dann und versuchen es trotzdem selber zu lösen. Lasst uns damit aufhören! Wir sollen mit unseren Sorgen zu Gott gehen, sie ihm sagen und die Lösung dafür Ihm überlassen. Das heisst nun aber nicht unbedingt, dass du dann nichts mehr tun musst: Sei gehorsam gegenüber dem, was der Herr dir sagt, was du tun sollst.

 

Phil 4,7

... und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.

 

Wenn du Sorgen dem Herrn übergibst, ist die Folge davon, dass du den Frieden Gottes hast und deine Gedanken beschützt werden.

 

In den oberen zwei Versen die wir eben angeschaut haben ging es darum, dass wir aufhören müssen uns zu sorgen, sondern die Sorgen dem Herrn abgeben sollen, um als Folge davon im Frieden Gottes leben zu können.

 

Phil 4,8

Übrigens, Brüder, alles, was wahr, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob <gibt>, das erwägt!

 

Der Anfang im Vers 8 im Brief an die Gemeinde in Philippi gefällt mir. Wie so nebenbei heisst es “Übrigens ....“. Anders gesagt: was ich euch noch sagen wollte, damit ihr euch gar nicht erst mit vielen unnötigen Sorgen herumschlagen müsst: passt auf worüber ihr nachdenkt.

 

Darüber sollst du nachdenken: wenn es wahr und zuverlässig ist, ehrbar, gerecht, rein im moralischen Sinn, liebenswert, wohllautend, eine Tugend und lobenswert ist.

 

Wir können nicht einfach jedem Gedanken, der uns in den Sinn kommt, erlauben zu bleiben oder darüber nachzudenken. Du kannst und sollst deine Gedanken, dein Denken kontrollieren und es ihm nicht erlauben über Ungöttliches, dem Wort Entgegengesetztes oder Böses nachzudenken.

 

Vielen Menschen geht es schlecht, weil sie ihre Gedanken nicht kontrollieren, über alles Mögliche nachdenken und sich dann Sorgen machen. Wir können uns sogar Sorgen machen, wo es gar nichts zum Sorgen gibt. Zum Beispiel denkst du darüber nach was alles Schlimmes in deinem Leben passieren könnte und machst dir jetzt schon Sorgen darüber, was du tun könntest, falls es dann vielleicht eintrifft. Wenn es dir so geht, höre auf damit!

Denke über den guten, liebevollen, für dich sorgenden himmlischen Vater nach. Er ist dein Versorger, er ist dein Heiler, er ist dein guter Hirte, vertraue Ihm.

 

2Kor 10,5

... und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi ...

 

Du nimmst die Gedanken gefangen, du entscheidest ob es Gedanken sind über die du nachdenken sollst oder nicht, gemäss Gottes Wort. Gott tut es nicht für dich, du kontrollierst mit seiner Hilfe deine Gedanken.

Auch ich musste lernen meine Gedanken zu kontrollieren, obwohl ich nicht jemand bin der sich schnell Sorgen macht. Trotzdem musste ich lernen gemäss dem Wort Gottes zu denken und heute weigere ich mich, mich um irgendetwas zu sorgen; das gelingt mir nicht immer sofort, aber genau wie ich, kannst du jederzeit damit anfangen. Ich vertraue dem HERRN, dass er sich darum kümmert und bleibe dadurch im Frieden Gottes.

 

Während der Bibelschulzeit hatte ich viele Gelegenheiten mich zu sorgen, aber es hätte gar nichts gebracht; ich hätte in fast allen Situationen nichts aktiv ändern können.

Ein Beispiel: Mein Auto musste zum TÜV und das ist hier in Deutschland alle zwei Jahre für mein Auto fällig, und wenn das Auto nicht durch die Prüfung kommt gibt es keine Plakette. Entweder man repariert den Mangel bis zum vorgeschriebenen Termin oder man darf ab dann nicht mehr fahren, bis es repariert wurde.

Nun, mein Auto kam nicht durch und der Automechaniker hatte eineinhalb Wochen später Ferien und eigentlich keinen Termin frei, aber er versuchte es. Ich hingegen hatte eine Woche später in der Schweiz einen fixen Termin.

Nun hatte ich eine gute Situation um mir Sorgen zu machen. Schafft er es oder schafft er es nicht? Was mache ich wenn er es nicht schafft? ... Und so weiter. Ich weigerte mich, mir dazu Sorgen zu machen und ging damit zum HERRN und vertraute Ihm, dass alles nach Plan verläuft, dass der Automechaniker Zeit kriegt oder alles schneller geht und sagte es ihm auf der Heimfahrt. Der HERR ist treu und alles wurde rechtzeitig bis zum zweiten TÜV-Termin fertig, so dass ich das Auto abholen und gleich am anderen Tag zu meinem Termin in der Schweiz fahren konnte.

 

Der HERR ist immer treu, aber wir müssen ihm glauben, ihm unsere Sorgen geben. Ich hätte nichts ändern oder beschleunigen können. Die Wartezeit konnte ich nur in Glauben und Vertrauen verbringen, dass alles rechtzeitig fertig ist, weil der HERR sich darum kümmert.

Es gibt viele Situationen die sich ändern können, für Gott ist nichts unmöglich und dieses Unmögliche kommt in unserem Leben zur Anwendung wenn wir Ihm glauben. Denn es heisst auch, dass dem Glaubenden nichts unmöglich ist.

 

Wir haben anhand dieser vier Schritte gelernt, dass wir aktiv handeln müssen, um ein sorgenfreies Leben zu leben.

 

1. Höre auf damit dich zu sorgen.

2. Bringe dein Anliegen ernsthaft vor Gott im Gebet.

3. Danke Gott dafür, dass er sich darum kümmert, dass er die Lösung ist und hat.

4. Pass auf worüber du nachdenkst, wache über deine Gedanken.

 

Fange gleich jetzt mit diesen vier Schritten an.