von Anita Letzerich-Suhr
Nr. 147 Oktober 2016
Mk 3,1-2
Und er ging wieder in die Synagoge; und es war dort ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte.
2 Und sie lauerten auf ihn, ob er ihn am Sabbat heilen würde, damit sie ihn anklagen könnten.
Den Grund warum sie darauf lauerten, was Jesus tun würde, hat seinen Ursprung im vorhergehenden Kapitel. Die Bücher der Bibel wurden ursprünglich nicht in Kapiteln und Versen geschrieben; sie wurden später so eingeteilt, damit wir uns besser zurechtfinden. Deshalb ist es oft wichtig auch die vorhergehenden Verse zu lesen.
Mk 2,27
Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen; 28 somit ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats.
Jesus sagt hier nicht, dass das Gesetz schlecht ist, sondern er stellt es ins rechte Licht.
Mk 3,1-2
Und er ging wieder in die Synagoge; und es war dort ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte.
2 Und sie lauerten auf ihn, ob er ihn am Sabbat heilen würde, damit sie ihn anklagen könnten.
Gemäss Markus 3,1-2 ging Jesus also wieder in die Synagoge, es war seine Gewohnheit in die Synagoge zu gehen.
Ich frage mich warum Christen meinen, sie könnten ohne einer Gemeinde anzugehören ihr Christsein leben. Ich rede hier von einer bewussten Entscheidung dagegen, obwohl die Möglichkeit besteht, einer guten Gemeinde, die das Wort Gottes predigt, anzugehören. Du brauchst eine Gemeinde, du brauchst Geschwister im Herrn, die mit dir gehen. Die dich ermahnen, ermutigen und du brauchst die geistliche Gemeinschaft, wenn Gläubige zusammen kommen an einem Ort. Wenn das bei dir im Moment nicht geht, dann suche den HERRN für eine Lösung.
Nun kommt hier also wieder eine Situation, wo es darum geht aufzuzeigen, wozu der Sabbat gemacht wurde. Wir lesen, dass der Mensch mit der verdorrten Hand da war, aber wir lesen nicht, dass er speziell im Glauben zu Jesus kam. Wir wissen aber, dass Jesus sagte, er tue nichts, ausser was er den Vater tun sieht (Joh 5,19). Ich glaube, dass Jesus hier aufgrund der souveränen Entscheidung Gottes heilte. Auch heute heilt Jesus durch Gläubige, die sich ihm zur Verfügung stellen. Darauf musst du aber nicht warten, wenn du Heilung brauchst. Das sind die „Pralinen Gottes“. Du kannst jederzeit im Glauben an sein Wort, dass Heilung dir gehört, zu ihm kommen. Denn für körperliche Heilung hat Jesus durch sein Erlösungswerk bezahlt. Du bist durch seine Wunden geheilt (1Petr 2,24), glaube es, sprich es aus Überzeugung aus und bleib standhaft dabei, egal wie lange es dauert.
Verwechsle Heilung nicht mit den Leiden und Herausforderungen, die du als entschiedener Christ aufgrund deines Glaubens erleben wirst. Körperliche Gesundheit gehört dir, dafür hat Jesus gelitten, damit du es nicht mehr erleiden musst. Das ist sein vollkommener Wille für dich. - Leiden aufgrund des Glaubens an Christus, in allen Abstufungen, ist etwas anderes und du darfst es niemals verwechseln. Aber auch in den Leiden aufgrund deines Glaubens wird dir Jesu Kraft in seinem Wort immer zur Verfügung sein, so dass du siegreich überwinden kannst durch den Glauben.
Vers 3
Und er spricht zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf <und tritt> in die Mitte! 4 Und er spricht zu ihnen: Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu töten? Sie aber schwiegen.
Jesus nennt Heilung also gut. Es ist gut, wenn jemand geheilt wird und Jesus nennt es auch ‚Leben retten’. Könnte es sein, dass wir mit der Ansicht, dass Gott Krankheit schickt, oder gebraucht um uns etwas zu lehren, oder was auch immer wir denken, völlig falsch liegen?
Gemäss der Bibel in ihrer Gesamtheit: Gott will immer heilen.
Gemäss Gottes Charakter, wie er sich auch im Alten Testament offenbart: Gott ist der Heiler.
Gemäss Jesus’ Handeln: Jesus heilte jeden der zu ihm kam.
Wir können noch weiter gehen, denn in der Apostelgeschichte geht es weiter mit Heilungen und mit dem Tod des letzten Apostels hat Heilung nicht aufgehört. Davon lesen wir auch in der Kirchengeschichte, die von Heilungen durch Gott berichtet und ebenso erleben wir es heute!
In Joh 10,10 lesen wir vom Dieb (Satan), der kommt um zu stehlen, zu töten und zu verderben (Krankheit bringt schlussendlich Tod). - Und Jesus sagt von sich, dass er gekommen ist, um Leben in ganzer Fülle zu bringen. Wenn man die Bibel von vorne bis hinten studiert, wird man immer wieder finden, dass Heilung von Gott kommt, dass Heilung gut ist, und dass Gott der Heiler ist.
Vers 5
Und er blickte auf sie umher mit Zorn, betrübt über die Verhärtung ihres Herzens, und spricht zu dem Menschen: Strecke die Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wiederhergestellt.
Herzenshärte oder Unglaube gegenüber den Dingen und Taten Gottes betrüben Jesus, auch heute noch. Prüfe dein Herz! Es liegt in deiner Verantwortung ihm zu glauben, aufgrund des Wortes Gottes und in diesem Glauben zu verharren. Stellen wir unsere Ansichten und Traditionen an erste Stelle, wenn es darum geht, ob Heilung Gottes Wille ist? Oder glauben wir seinem Wort? Studieren wir dazu die Bibel unvoreingenommen und mit einem offenen, reinen Herzen, das auf Gott gerichtet ist und seine Wahrheit aus seinem Wort erkennen will? Ich hoffe, dass du lieber Leser zu dieser Gruppe gehörst. Sonst tue Busse, ändere es und gehe in die richtige Richtung, das ist es, was Busse bedeutet, eine Sinnesänderung mit den entsprechenden Taten.
Lasst uns noch eine zweite Begebenheit im Neuen Testament lesen.
Lk 13,10
Er lehrte aber am Sabbat in einer der Synagogen. 11 Und siehe, da war eine Frau, die achtzehn Jahre einen Geist der Schwäche hatte; und sie war zusammengekrümmt und gänzlich unfähig, sich aufzurichten. 12 Als aber Jesus sie sah, rief er ihr zu und sprach zu ihr: Frau, du bist gelöst von deiner Schwäche! 13 Und er legte ihr die Hände auf, und sofort wurde sie gerade und verherrlichte Gott. 14 Der Synagogenvorsteher aber, unwillig, dass Jesus am Sabbat heilte, begann und sprach zu der Volksmenge: Sechs Tage sind es, an denen man arbeiten soll. An diesen nun kommt und lasst euch heilen und nicht am Tag des Sabbats!
Wieder an einem Sabbat heilt Jesus eine Frau in der Synagoge. Der Synagogenvorsteher war nicht dagegen, dass Jesus heilte, aber er wollte nicht, dass es ausgerechnet am Sabbat geschah. - Machst du vielleicht dem Herrn auch Vorschriften, wie er dich heilen soll? - Tue es nicht, sondern gehorche ihm, was immer er dir sagt zu tun und dann tue es im Glauben.
Vers 15
Der Herr nun antwortete ihm und sprach: Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn hin und tränkt ihn?
Jesus nennt ihn einen Heuchler, warum? - Weil jeder von ihnen am Sabbat den Tieren Gutes tut, sie losbindet und zur Tränke führt und hier war eine Frau, die der Teufel gebunden hatte, und ihr soll nicht geholfen werden?
Vers 16
Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, die der Satan gebunden hat, siehe, achtzehn Jahre lang, sollte sie nicht von dieser Fessel gelöst werden am Tag des Sabbats?
Natürlich ist die Antwort JA. Jesus bezeichnet Krankheit als Gebundenheit, die vom Teufel kommt und nicht von Gott dem Vater. Ein weiterer Grund war ebenfalls, dass sie eine Tochter Abrahams war, das heisst sie gehörte zum Bundesvolk, sie war eine Jüdin. - Wir sind auch in einem Bund, in einem besseren Bund durch unseren Herrn Jesus Christus (Hebr 8,6). Darum halte dein Herz weich und offen in Bezug zu dem, was Gott tun will und empfange das Gute für dein Leben von ihm, um IHN damit zu ehren und ihm zu dienen.