Wie du mit Gott versöhnt wurdest

von Anita Letzerich-Suhr

Nr. 153 April 2017

Röm 5,12

Darum, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben

 

Durch den Sündenfall Adams kam die Sünde in die Welt, und durch die Sünde auch der Tod mit seinen ganzen Folgen, wie Krankheit, Zerfall und allen negativen Begleiterscheinungen. Die Rede ist vom geistlichen Tod, dem Getrenntsein von Gott. Sünde kann in der Gegenwart des heiligen, ewigen Gottes nicht bestehen.

Es gibt nur einen Gott, nämlich den lebendigen Vater Gott, der selber einen Weg geschaffen hat, um seine in Sünde gefallenen Menschen zu erlösen. Wir hatten keine Möglichkeit uns selber zu erlösen, gute Werke alleine reichen dazu niemals aus. Das Wesen des Menschen musste verändert werden.

 

Lasst uns weiterlesen im Römerbrief. Das ist der Brief an die Gemeinde in Rom, welche grösstenteils aus ehemaligen Heiden bestand. Der Brief an die Römer wurde als Lehrbrief von Paulus verfasst. Sein Thema: die Rechtfertigung aus Glauben durch Gnade, gegründet auf dem Sühneopfer von Jesus Christus. - Ich möchte dich dazu ermutigen, den ganzen Brief im Neuen Testament zu lesen. Wenn du jeden Tag ein Kapitel liest, wirst du ihn in nur 16 Tagen gelesen haben. Füttere deinen Geist mit dem Wort, so wie du auch täglich deinen Leib mit Nahrung fütterst. Genauso müssen wir uns geistlich ernähren. Es reicht nicht, nur am Sonntag mal eben eine Predigt zu hören. Du musst dich mit dem Wort beschäftigen, es lesen, darüber nachdenken, danach handeln und das Tag für Tag.

 

Röm 5,17-19

Denn wenn durch die Übertretung des einen der Tod durch den einen geherrscht hat, so werden viel mehr die, welche den Überfluss der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus. 18 Wie es nun durch eine Übertretung für alle Menschen zur Verdammnis <kam>, so auch durch eine Gerechtigkeit für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens. 19 Denn wie durch des einen Menschen Ungehorsam die vielen <in die Stellung von> Sündern versetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen <in die Stellung von> Gerechten versetzt werden.

 

Es hat ein Austausch stattgefunden. Der erste Mensch Adam hat durch seinen Ungehorsam Sünde für alle gebracht. Jesus hat durch seinen Gehorsam Gerechtigkeit für alle gebracht, die an ihn glauben. Gerechtigkeit ist eine Stellung, die du aus Glauben aus seiner Gnade ergreifst und daran festhältst. Das griechische Wort für „empfangen“ ist lambano und bedeutet nicht, dass die Gerechtigkeit einfach so auf dich fällt und du es passiv geschehen lässt. Du musst sie aktiv durch Glauben ergreifen und in Besitz nehmen, damit sie Auswirkungen auf dein jetziges und ewiges Leben hat. Du musst glauben, dass du gerecht gemacht worden bist. Die Gerechtigkeit ist da für dich, sie steht zur Verfügung, aber du musst sie ergreifen durch Glauben. Alles was Jesus für uns getan hat, müssen wir durch den Glauben aktiv ergreifen und empfangen.

 

Kol 2,13-15

Und euch, die ihr tot wart in den Vergehungen und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, hat er mit lebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat. 14 Er hat den Schuldschein gegen uns gelöscht, <den> in Satzungen <bestehenden>, der gegen uns war, und ihn auch aus <unserer> Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte; 15 er hat die Gewalten und die Mächte völlig entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt. In ihm hat er den Triumph über sie gehalten.

 

Er hat uns alle Vergehungen vergeben und den Schuldbrief, der gegen uns gerichtet war, am Kreuz bezahlt und vernichtet. Jesus ist auferstanden, aufgefahren zu Gott dem Vater und hat den Preis bezahlt an unserer Stelle. Er sitzt nun zur Rechten des Vaters als unser Fürbitter und Hohepriester bis er wiederkommt.

 

2Kor 5,17-18

Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. 18 Alles aber von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat,

 

Als du Jesus als deinen Herrn und Erlöser angenommen hast, passierte etwas in deinem Geist. Du wurdest eine neue Schöpfung. Dein Geist wurde von Gott neu geschaffen, komplett neu aus Gott geboren, nicht restauriert, sondern neu gemacht. Gott hat einen Weg geschaffen, uns aus der Macht der Finsternis, aus der Stellung als Sünder zu erlösen. Er tat dies durch das Erlösungswerk Christi. Das heisst nun aber nicht, dass alle Menschen gerettet sind, Allversöhnung ist nicht biblisch. Da der Mensch einen freien Willen hat, muss er sich frei entscheiden, ob er die Erlösung annehmen will oder nicht.

 

Wie hat uns Gott mit sich selber versöhnt?

 

Vers 19

<nämlich> dass Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnete und in uns das Wort von der Versöhnung gelegt hat.

 

Gott war in Christus und hat sich so selber mit uns versöhnt. Wo gibt es so einen wunderbaren Gott, der am Kreuz unseren ganzen sündigen Zustand auf sich nahm, um uns davon zu erlösen, damit wir von Sündern zur Gerechtigkeit Gottes werden können. Jesus Christus, der Sohn Gottes, wurde Mensch, lebte unter uns ein sündloses Leben, an unserer Stelle. Trug unsere Sünde, unsere Krankheiten und unser Versagen an unserer Stelle und starb am Kreuz. Würde hier, am Kreuz, alles aufhören, dann wäre das Leiden Jesu umsonst gewesen (1Kor 15,17), darum ist die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu so wichtig und so zentral.

 

Vers 20-21

So sind wir nun Gesandte an Christi statt, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! 21 Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.

 

Das ist unser Auftrag, diese gute Nachricht zu verkünden und die Menschen zu rufen, sich mit Gott versöhnen zu lassen. Das bedeutet, dass sie dieses Angebot der Erlösung annehmen müssen (aktiv). Es findet dadurch ein Herrschaftswechsel statt: nicht mehr Sklave der Sünde und des Teufels, sondern nun ein Sklave Jesu Christi. Erkauft aus dem Reich der Finsternis des Teufels durch sein Blut und hineinversetzt in das Reich Gottes (Kol 1,13). Das bedeutet nicht unbedingt, dass du vollzeitlich in einen Dienst musst. Es bedeutet einfach, dass Jesus nun dein Herr ist und in deinem Leben das Sagen hat. Jesus hat uns erlöst und befreit und uns einen Auftrag gegeben; wir nennen es auch den Missionsbefehl. Es ist ein Befehl, ein Auftrag; es ist keine Option, falls du sonst nichts anderes zu tun weisst.

 

Matth 18-19

Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.

 

Jesus hat den Teufel entmachtet und diese Autorität gibt er jetzt uns, damit wir seinen Auftrag erfüllen können. Jesus ist nicht mehr hier, aber wir sind sein Leib und wir müssen sein Werk, die Gute Nachricht der Versöhnung, der Erlösung an seiner Stelle verkünden. Wie wir weiter oben gelesen haben, wir sind Gesandte an Christi statt, also an seiner Stelle, von ihm ausgesandt, um zu verkünden was er getan hat.

 

Vers 19

Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 20 und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.