Nr. 192 Oktober 2020
von Anita Letzerich-Suhr
Ist nicht jedes Leiden als Christ immer ein Leiden, das Gott gefällt und dem wir uns nicht widersetzen sollten? Es gibt einige, die dies so glauben, aber was sagt Gottes Wort dazu? Ist dieses Denken richtig? Das wollen wir heute näher anschauen.
Wir müssen verstehen, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem stellvertretenden Leiden Christi als Erlösungswerk und dem Leiden als Christ oder im Dienst als Christ.
Christus hat für uns gelitten, er hat alle Krankheiten für uns getragen, so dass wir frei davon sein können. Er hat uns vom Fluch des Gesetzes erlöst, bei dem Krankheit, eine Folge des nicht eingehaltenen Gesetzes war.
Dann gibt es das Leiden für Christus, weil du an ihn glaubst, ihm dienst und seine Werke tust. Diese beiden Arten von Leiden müssen wir auseinanderhalten und dürfen sie nicht vermischen. An Krankheit zu leiden ist nicht das Leiden für Christus und das werden wir uns genauer ansehen.
Das abgeschlossene Leiden Christi im Erlösungswerk
Apg 1,3
Diesen hat er sich auch nach seinem Leiden in vielen sicheren Kennzeichen lebendig dargestellt, indem er sich vierzig Tage hindurch von ihnen sehen ließ und über die Dinge redete, die das Reich Gottes betreffen.
Jesus hat für eine Zeit gelitten und die hatte ein Ende, nachdem er die Erlösung erwirkt hatte. Das Erlösungswerk ist vollbracht und du kannst dem nichts mehr hinzufügen durch dein Leiden.
1Petrus 2,24
der unsere Sünden an seinem Leib selbst an das Holz hinaufgetragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch dessen Striemen ihr geheilt worden seid.
Sündenvergebung und Heilung gehören zusammen, beides wurde im Erlösungswerk Christi für dich erkauft. Gerecht gemacht durch sein vergossenes Blut, geheilt durch seine Wunden, die ER für dich ertrug. Heilung ist Gottes Wille für jeden Menschen.
Lk 9,1-2
Als er aber die Zwölf zusammengerufen hatte, gab er ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und zur Heilung von Krankheiten. 2 Und er sandte sie, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken gesund zu machen.
Jesus gab ihnen, den Zwölfen, wie auch uns heute, den wiedergeborenen Christen, die Vollmacht und den Auftrag das Reich Gottes zu predigen und die Kranken zu heilen.
Jak 5,14-15
Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich, und sie mögen über ihm beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn. 15 Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden.
Hier gibt es keine Bedingung für Heilung, ausser zu Glauben, selbst wenn Sünde das Problem der Krankheit war, so wird ihm vergeben werden.
Leiden wegen Christus in dieser Welt
Joh 16,33
Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.
Wenn Jesus alle Krankheiten für uns getragen hat und ER will, dass wir gesund sind, heisst das nicht, dass wir nun ein bequemes Leben, ohne Anfechtungen und Schwierigkeiten führen werden. Ein Leben auf Rosen gebettet. Das ist nicht was die Bibel sagt. Jesus sagte, dass wir in der Welt Bedrängnis haben werden.
Was meint Jesus mit Bedrängnis? Sind damit nicht auch Krankheiten gemeint?
Apg 4,9
Wenn wir heute über die Wohltat an einem kranken Menschen verhört werden, wodurch dieser geheilt worden ist,
Heilung ist also eine Wohltat Gottes und kein Leiden für Christus. Sie aber wurden nun deswegen verhört, weil Gott diesen Kranken geheilt hat, das ist das Leiden für Christus.
Apg 5,40-41
Und als sie die Apostel herbeigerufen hatten, schlugen sie sie und geboten ihnen, nicht im Namen Jesu zu reden, und entließen sie. Sie nun gingen aus dem Hohen Rat fort, voller Freude, daß sie gewürdigt worden waren, für den Namen Schmach zu leiden
Der Grund warum sie vor den Hohen Rat mussten war, dass sie im Tempel gelehrt hatten und in der Folge davon sind sie geschlagen worden. Das sind Leiden für Christus, weil sie sein Wort gelehrt und den Namen Jesus verkündigt haben. Es hatte also nichts mit Krankheit zu tun, sondern mit Verfolgung. Deswegen waren sie auch voller Freude, dass sie für den Namen Jesus, weil sie seine Werke taten, geschlagen wurden.
Lasst und noch eine andere Begebenheit ansehen.
Phil 1,28-30
und euch in nichts von den Widersachern erschrecken laßt, was für sie ein Beweis des Verderbens ist, aber eures Heils, und das von Gott her! 29 Denn euch ist es im Blick auf Christus geschenkt worden, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden, 30 da ihr denselben Kampf habt, wie ihr ihn an mir gesehen habt und jetzt von mir hört.
Hier ermutigt Paulus die Gemeinde in Philippi sich nicht von den Widersachern erschrecken zu lassen, sondern es als eine Ehre anzusehen, nun auch für Christus zu leiden, wie sie es bei Paulus gesehen hatten. Was hatte die Gemeinde denn gesehen an Paulus? Litt er an einer Krankheit oder war es Verfolgung?
1Thess 2,2
sondern nachdem wir vorher gelitten hatten und mißhandelt worden waren, wie ihr wißt, in Philippi, wurden wir freimütig in unserem Gott, das Evangelium Gottes zu euch zu reden unter viel Kampf.
Es war Verfolgung wegen der Verkündigung des Evangeliums und keine Krankheit. Siehst du nun, dass Krankheit nicht das Leiden des Christen ist. Nirgends im Wort Gottes lesen wir davon, dass jemand, wenn er krank ist für Christus leidet. Es ist damit immer Verfolgung gemeint wegen der Verkündigung des Evangeliums und der Heilung von Kranken.
1Petr 4,14-16
Wenn ihr im Namen Christi geschmäht werdet, glückselig <seid ihr>! Denn der Geist der Herrlichkeit und Gottes ruht auf euch.15 Denn niemand von euch leide als Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als einer, der sich in fremde Sachen mischt, wenn er aber als Christ leidet, schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott in diesem Namen!
Leiden wegen der Sache Christi ist ein gutes Leiden. Leide niemals darum, weil du Böses getan hast, kehre um, wenn du diese Dinge tust oder getan hast, das ist kein Leiden das Gott gefällt. Leidest du aber, weil du Christ bist, dann bist du gesegnet und kannst dich freuen und Gott die Ehre geben.
2Tim 3,11
meinen Verfolgungen, meinen Leiden, die mir in Antiochia, in Ikonion, in Lystra widerfahren sind…
An all diesen Orten wurde Paulus verfolgt und hat deswegen Leid erfahren, er war nicht krank an diesen Orten, es war Leiden durch Verfolgung.
Wir haben also gesehen, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem Leiden Christi als unserem Stellvertreter. Das eine war das einmalige Leiden durch das Erlösungswerk von Christus. Dem können wir nichts mehr hinzufügen, es wurde ein für alle Mal getan. Dann gibt es aber das jetzige Leiden für Christus in dieser Welt, das hervorgerufen wird durch die Verkündigung vom Evangelium Jesu Christi.
Leiden wegen Christus sind also Verfolgung, Benachteiligungen, Schwierigkeiten und so weiter, wegen der Verkündigung seines Wortes.
2Tim 3,11b
…. Diese Verfolgungen ertrug ich, und aus allen hat der Herr mich gerettet.
Habe keine Angst vor Verfolgung in welchem Bereich auch immer, denn so wie der HERR Paulus und andere errettet hat, wird er es auch bei dir tun. Der HERR ist dein Retter und Befreier und er rettet nicht nur ein paar Auserwählte, sondern aus allen Verfolgungen wird der HERR dich retten, wenn du ihm glaubst, dass er auch da dein Retter ist.