Dein Zutritt zur Gnade Gottes

von Anita Letzerich-Suhr

Nr.144 Juni 2016

2Petr 1,3-4

Da seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch <seine> eigene Herrlichkeit und Tugend 4 durch die er uns die kostbaren und grössten Verheissungen geschenkt hat, damit ihr durch sie Teilhaber der göttlichen Natur werdet, die ihr dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, entflohen seid:

 

Was für ein wunderbarer Vers! Doch wie oft erleben wir genau dies nicht in unserem Leben. Was ist der Grund dafür? Jesus hat durch sein Erlösungswerk alles für uns erkauft, was wir brauchen zum Leben und ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen. Warum sehen wir so wenig davon in unserem Leben?

 

Vers 5-7

eben deshalb wendet aber auch allen Fleiss auf und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis, 6 in der Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber das Ausharren, in dem Ausharren aber die Gottseligkeit, 7 in der Gottseligkeit aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe!

 

Wir haben gelernt, dass wir ohne Werke gerettet werden und das ist auch richtig so. Wir haben aber versäumt, dass es dennoch Werke des Glaubens gibt. Es gibt Werke, die deine Hingabe zu Gott bestätigen. Es gibt Werke des Gehorsams zu Gott, die zeigen, dass du ihn ehrst und ihn an die erste Stelle in deinem Leben setzt. Es gibt Werke, die zeigen, dass du, trotz den Umständen und den Widrigkeiten des Lebens, am Wort Gottes festhältst, indem du ausharrst, oder an seinem Wort festhältst, bis es sich erfüllt hat und es gibt Werke oder Taten/Verhaltensweisen, die zeigen, dass du deine Mitchristen liebst.

 

Vers 8-10

Denn wenn diese <Dinge> bei euch vorhanden sind und zunehmen, lassen sie <euch> im Hinblick auf die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus nicht träge und nicht fruchtleer sein. 9 Denn bei wem diese <Dinge> nicht vorhanden sind, der ist blind, kurzsichtig und hat die Reinigung von seinen früheren Sünden vergessen 10 Darum, Brüder, befleissigt euch umso mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen! Denn wenn ihr diese <Dinge> tut, werdet ihr niemals straucheln.

 

Wenn wir fleissig darin sind, diese Dinge, die er eben aufgezählt hat, zu tun, dann werden wir nicht straucheln, also nicht fallen.

 

Doch wie können wir das tun? Aus unserer Fähigkeit? - Seine göttliche Kraft (2Petr 1,3) gibt uns die Fähigkeit dazu. Doch was ist seine göttliche Kraft und wie kriegen wir Zugang zu ihr?

 

Röm 5,1-2

Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, 2 durch den wir im Glauben auch Zugang erhalten haben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns aufgrund der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.

 

Der Glaube ist der Zutritt zur Gnade Gottes. Die Gnade Gottes ist vorhanden für dich durch das Erlösungswerk Jesu, indem du es glaubst. So rettet dich die Gnade Gottes und bringt dich in das Reich Gottes, sie macht dich zu einem Kind Gottes. Manche denken, dass hier die Gnade aufhört, doch es gibt auch Gnade, um ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen und seinen Plan für dein Leben zu erfüllen.

 

Der Schlüssel dazu ist seine Gnade, der Zutritt ist der Glaube. Ohne Glauben hast du keinen Zutritt zu seiner Gnade. Seine Gnade kommt nicht zu dir, weil es dir so schlecht geht, seine Gnade kommt auch nicht zu dir, weil du „christliche“ Dinge tust und so weiter.

 

Lass es mich durch ein natürliches Beispiel erklären: Nehmen wir an, ich sage zu dir, dass alle Esswaren, die ich habe, auch dir gehören, auch wenn du nicht bei mir wohnst. Was immer du brauchst, du kannst es in meinem Kühlschrank und in meinem Vorratsraum holen; das ist meine Gnade für dich. Unverdiente Gunst, wie man es auch nennen kann, weil ich es dir einfach so anbiete, ohne eine Gegenleistung von dir zu erwarten. Was du nun aber brauchst ist der Zutritt zu den Lebensmitteln und den gebe ich dir, indem ich dir einen Schlüssel zu meinem Haus gebe.

 

Dieser Schlüssel nützt dir aber nichts, wenn du ihn nicht benützt. Genauso ist Gnade dir gegeben, aber der Schlüssel dazu, den du gebrauchen und einsetzen musst, ist Glaube. Glaube ist nicht kompliziert, sondern bedeutet einfach, dem Wort Gottes zu glauben, dass er das, was er gesagt hat, auch tun wird. Genauso wie du einem vertrauenswürdigen Freund glaubst, was er sagt; du wirst tun was er dir sagt. Genauso tust du auch, was Gott in seinem Wort sagt, weil du ihm glaubst. Und Gott ist kein Mensch der lügen oder sich verändern könnte. Ohne Glauben haben wir keinen Zutritt zu seiner Gnade.

 

Hebr 11,6

Ohne Glauben aber ist es unmöglich, <ihm> wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird.

 

‚Unmöglich’ ist ein ziemlich starkes Wort; ja - Gott verlangt Glauben, Gott sucht nach Glauben und er antwortet immer auf Glauben.

Auch nachdem du errettet wurdest, indem du ihn als deinen Herrn angenommen hast, steht dir seine Gnade zur Verfügung. Wie?

 

Apg 20,32

Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat, aufzuerbauen und ein Erbe unter allen Geheiligten zu geben.

 

Sein Wort ist das Wort seiner Gnade. Seine Gnade ist in seinem Wort enthalten, seine Verheissungen sind seine Gnade (2Petr 1,3). Seine Gnade kannst du empfangen durch den Glauben, sein Wort muss geglaubt werden, damit es sich in deinem Leben erfüllt, dazu musst du sein Wort der Gnade hören (Röm 10,14).

 

Apg 14,3

Sie verweilten nun lange Zeit und sprachen freimütig in dem Herrn, der dem Wort seiner Gnade Zeugnis gab, indem er Zeichen und Wunder geschehen liess durch ihre Hände.

 

Das Wort Gottes ist seine Gnade, die dir gegeben wird und du musst sie durch den Glauben ergreifen. Sie fällt nicht einfach so auf dich, du musst sie aktiv ergreifen, indem du dieses Wort von Ihm glaubst, auch wenn alles, was du siehst dagegen spricht. Nur so wird es sich in deinem Leben erfüllen. Gott respektiert deinen Willen, Glaube zeigt, dass du seinen Willen aktiv annimmst.

 

Glaube hat auch eine Sprache.

 

2Kor 4,13

Da wir aber denselben Geist des Glaubens haben - nach dem, was geschrieben steht: »Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet« -, so glauben auch wir, darum reden wir auch.

 

Zuerst ist der Glaube da, dann reden wir, was wir glauben, nicht umgekehrt. Manche meinen, sie können einfach etwas aussprechen und es wird dann kommen; das ist falsch verstandener Glaube. Der biblische Glaube glaubt zuerst dem Wort Gottes, und dann redet er genauso wie es das Wort sagt. Glaube spricht immer, Glaube hat eine Sprache und er hat dementsprechende Werke oder Handlungen. Das können wir durch die ganze Bibel hindurch feststellen. Denken wir nur an Noah; er baute die Arche, weil er glaubte, was Gott zu ihm gesprochen hatte. - Dann war da Abraham, unser Vater des Glaubens, wie die Bibel ihn nennt; er glaubte und sein Werk des Glaubens war, dass er ohne Zögern bereit war seinen Sohn zu opfern. (Auf die geistlichen Hintergründe kann ich an dieser Stelle jetzt nicht näher eingehen.)

 

Dein Glaube hat Handlungen, hat Werke des Glaubens, sonst ist er tot oder anders gesagt, er bringt keine Ergebnisse, keine Frucht.

 

Jak 2,18

Es wird aber jemand sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne Werke, und ich werde dir aus meinen Werken den Glauben zeigen!

 

Glaube hat immer einen Beweis, Werke oder Taten der Übereinstimmung mit dem, was du glaubst und Taten des Gehorsams sind diejenigen, die du tust, entsprechend dem, was das Wort sagt.

 

Ein Beispiel aus meinem Leben: Ich habe Gott mindestens ein halbes Jahr lang geglaubt für ein neues Auto. Das Alte war 23 Jahre alt, mit fast 340'000 km auf dem Buckel. Es funktionierte noch, doch ohne grosse Investitionen wäre es nicht möglich gewesen, es nochmals durch den TÜV in Deutschland zu bekommen.

Ich glaubte also Gott für ein neues Auto, das ich dringend brauchte. Mein Glaube und Reden war, dass der Herr mein Versorger ist und mir das Auto rechtzeitig bringen wird. Dann gab mir der Heilige Geist ein spezifisches Wort und ich ergriff es im Glauben und hielt daran fest. Der Beweis meines Glaubens war, dass ich auch unter Druck nicht erlaubt habe, der Stimme meiner Gedanken und der Umstände zu glauben, sondern dem, was der Herr mir gesagt hatte.

Dann sah ich eines Tages ein Auto, bei dem ich Frieden und Freude im Geist spürte. Die Tat des Gehorsams oder des Glaubens war, dass ich hinging und mir dieses Auto anschaute. Der Herr hätte es mir nicht vor meine Haustüre gebracht, es brauchte die Tat, das Werk des Glaubens von meiner Seite aus, um das zu empfangen, was er in seiner Gnade für mich bereit hatte. Dann habe ich es empfangen aus seiner Gnade und im Glauben ergriffen, sodass es in meinem Leben sichtbar wurde. Jetzt fahre ich dieses Auto, welches ich durch den Glauben aus seiner Gnade empfangen habe, alle Ehre sei dem Herrn dafür.

 

Seine Gnade wird durch Glauben empfangen, und Glaube hat eine Sprache mit entsprechenden Werken/Handlungen. Prüfe dich, wo du stehst und empfange seine Gnade durch den Glauben Tag für Tag, um ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen. Es ist niemals aus deiner Kraft, aber es braucht deinen Glauben um sie zu empfangen. Ergreife sie im Glauben!