von Anita Letzerich-Suhr
Nr.155 Juni 2017
st es nicht erstaunlich, dass der Mensch so viele verschiedene Worte und Sprachen sprechen kann. Ich habe gelesen, dass es täglich rund 16’000 Wörter (englisch) sein können, die ein Mensch spricht. Tatsächlich ist die Sprache ein Teil dessen, was den Menschen ausmacht. Tiere geben Laute von sich und das nur aufgrund von Assoziation (Verbindung, Verknüpfung); der Mensch hingegen kann Wörter nach Regeln bilden und ganze Sätze sprechen, und das macht eine wirkliche Sprache aus. Nur der Mensch wurde im Ebenbild Gottes geschaffen, mit der Fähigkeit zu sprechen, wie Gott. Im ersten Buch Mose können wir lesen, dass Gott die Erde durch sein Wort schuf, das heisst, er sprach. Allein im ersten Kapitel wird zehnmal gesagt, dass Gott sprach. Alles was Gott sprach wurde so, wie er es gesagt hatte. Es liegt Kraft in Gottes Wort und wir müssen lernen zu verstehen, wie wir diese Kraft freisetzen können in unserem Leben. Ich glaube nicht, dass wir das ganze Ausmass dessen begriffen haben, was das Wort Gottes beinhaltet, sonst würden wir es viel intensiver in unserem Leben einsetzen. Gottes Wort ist mehr als normale Worte, Gottes Worte sind keine leeren Worte, sie sind dazu bestimmt das zu tun, was sie aussagen.
Jer 1,12
Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich werde über meinem Wort wachen, es auszuführen.
Gott der Herr wacht also über seinem Wort, damit es zustande kommt. Im Brief an die Hebräer lesen wir, dass Jesus der Hohepriester unseres Bekenntnisses ist (Hebr 4,14/10,23).
Jes 55,10-11
Denn wie der Regen fällt und vom Himmel der Schnee und nicht dahin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, sie befruchtet und sie spriessen lässt, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot dem Essenden, 11 so wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird bewirken, was mir gefällt, und ausführen, wozu ich es gesandt habe.
Gottes Wort ist nicht leer, es ist voller Leben und es verändert Dinge. Gottes Wort entfaltet seine Kraft in unserem Leben in dem Moment, wo wir es nehmen und im Glauben mit unserem Mund aussprechen. Selbst die Engel reagieren auf Gottes Wort (Ps 103,20). Ich sage damit aber nicht, dass wir mit Engeln Kontakt aufnehmen oder zu ihnen beten sollen. Halte dich von diesen Dingen fern und bleibe auf der Grundlage des Wortes!
Durch das Wort wurde das Universum und die Zeitalter, alles was Raum und Zeit betrifft, geschaffen (Hebr 11,3). Zuerst war das unsichtbare Wort, und daraus ist alles geworden, was wir sehen. Im Johannes-Evangelium lesen wir:
Joh 1,1-2
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. 2 Dieses war im Anfang bei Gott.
Das griechische Wort „archē“, bedeutet weit mehr als nur ‚am Anfang’. Es bedeutet ‚ganz weit zurück’, der Ursprung wo alles begann, da war das Wort und das Wort war ganz nahe bei Gott und das Wort war auch Gott.
Die Rede ist von Jesus, wie wir weiter unten lesen können. Das widerlegt auch die Meinung, dass Jesus nicht Gottes Sohn sei. Jesus ist Gottes Sohn und dazu gibt es mehrere weitere Bibelstellen die das klar sagen.
Joh 1,14
Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Welches Wort wurde Fleisch? - Das Wort das seit Urbeginn bei Gott war, wurde Fleisch und es wohnte eine Zeitlang unter uns.
Ps 107,20
Er sandte sein Wort und heilte sie, er rettete <sie> aus ihren Gruben.
Jetzt ist das Wort (Jesus) nicht mehr unter uns Menschen in der Welt, sondern sitzt zur Rechten Gottes (Hebr 1,13). Der Heilige Geist, unser Helfer an Jesu Stelle, ist jetzt hier und wir haben das geschriebene Wort, in welchem die Kraft Gottes ist. Doch genauso wie Samenkörner in der Verpackung, wird auch das Wort nichts bewirken, ausser du glaubst es und nimmst es in deinen Mund. Der Same des Wortes muss gesät werden, genauso wie ein natürlicher Same, um das Potenzial das in ihm steckt hervorzubringen. So hat es Gott festgesetzt.
1Petr 1,23-25
Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem durch das lebendige und bleibende Wort Gottes. 24 Denn „alles Fleisch ist wie Gras und alle seine Herrlichkeit wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt, und die Blume ist abgefallen; 25 aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.“ Dies aber ist das Wort, das euch als Evangelium verkündigt worden ist.
Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit, alles besteht aus ihm (Hebr 1,13). Wir müssen uns mehr der Wichtigkeit und der Kraft, welche im Wort stecken, bewusst werden und es anwenden in unserem Leben. Es ist Kraft im Wort Gottes und deine Probleme und Schwierigkeiten müssen das Wort hören. Du musst zu deinem Berg sprechen und zwar das Wort, das dir die Lösung verheisst.
Joh 4,46-
Er kam nun wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war in Kapernaum ein königlicher <Beamter>, dessen Sohn krank war. 47 Als dieser gehört hatte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er zu ihm hin und bat, dass er herabkomme und seinen Sohn heile; denn er lag im Sterben. 48 Jesus sprach nun zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so werdet ihr nicht glauben. 49 Der königliche <Beamte> spricht zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt!
Dieser königliche Beamte hatte gehört, dass Jesus wieder in der Nähe ist und er ging hin, um ihn zu bitten zu ihm zu kommen, weil sein Sohn im Sterben lag. Ist es nicht erstaunlich, was Jesus zuerst antwortet (Vers 48). Doch der Beamte liess sich nicht davon abhalten in nochmals zu bitten zu ihm zu kommen, bevor sein Kind stirbt. Was macht nun Jesus?
Vers 50
Jesus spricht zu ihm: Geh hin! Dein Sohn lebt. Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. 51 Aber schon während er hinabging, kamen ihm seine Knechte entgegen und berichteten, dass sein Junge lebe.
„Nein, nein komm du zu mir und lege meinem Kind die Hände auf, damit es lebt,“ hätten nicht einige von uns so auf Jesu’ Worte reagiert?
Doch dieser Mann glaubte dem Wort, das Jesus sprach, handelte dementsprechend und ging heim. Wir haben viele Worte, die Jesus sprach. Glauben wir sie und handeln wir danach? - Die Bibel ist voll von Verheissungen: für deine Heilung, deine Versorgung und was immer du brauchst.
Doch du musst sie suchen, sie glauben, sie in deine Lebenssituation hineinsprechen und immer wieder sprechen. Ein Leben im Glauben ist ein Lebensstil. Diesen Lebensstil wirst du dir aber nicht über Nacht aneignen. Du musst ihn lernen, einüben und daran festhalten, egal in was für einer Lage du dich gerade befindest.
Als Jünger, Nachfolger und Schüler Jesu sollen wir unser gesamtes Leben so leben, wie er es uns gezeigt hat.
Das Wort Gottes ist mehr als nur ein Wort, es ist voller Kraft, es ist lebendig und wirksam, wann immer du es im Glauben anwendest und dabei bleibst.
Spr 4,20-21
Mein Sohn, auf meine Worte achte, meinen Reden neige dein Ohr zu! 21 Lass sie nicht aus deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens! 22 Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Heilung für ihr ganzes Fleisch.