Nr. 92 Oktober 2011
von Anita Letzerich-Suhr
Christen, die an Jesus Christus glauben, werden ‘Gläubige’ genannt, und im Korintherbrief wird gesagt, dass sie den Geist des Glaubens haben. Aber was bedeutet es, den Geist des Glaubens zu haben? Bedeutet zu glauben, dass nun einfach die Hände in den Schoss gelegt werden und Gott alles überlassen wird, in der Hoffnung, dass er es ‘erledigt’, was immer es sei? - Nein, denn er hat in Jesus schon alles getan. Es gibt bei Gott immer zwei Seiten. Die eine Seite ist Gottes Seite und die andere Seite ist die Reaktion des Menschen; wie reagierst du darauf? Ein Beispiel: Gott hat dir in Jesus Errettung und ewiges Leben erkauft und nun kommt es drauf an, wie du darauf reagierst. Nimmst du es an oder nicht?
Die gute Botschaft ist, dass Gott uns liebt und alle unsere Sünden auf Jesus gelegt hat, damit wir ewiges Leben haben und in Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, sein können. Als wir das hörten, galt es eine Entscheidung zu treffen. Du musstest es glauben und mit deinem Mund bekennen, dass du Jesus als Herrn annimmst. So wurdest du von neuem geboren und zu einem Kind Gottes. Mit allen anderen Verheissungen in der Bibel ist es genauso. Es gibt es immer eine Seite, auf welcher wir aktiv sein müssen.
Da wir aber denselben Geist des Glaubens haben - nach dem, was geschrieben steht: »Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet« -, so glauben auch wir, darum reden wir auch
2Kor 4,13
Wenn wir glauben, dann sprechen wir auch. Er reicht nicht, nur zu glauben. Du kannst jahrelang glauben und es wird nichts geschehen, solange du nicht anfängst zu sprechen. Deine Umstände werden sich nicht verändern, solange du nur glaubst. Du musst auch sprechen.
Da gibt es so viele wunderbare Verse. Es reicht aber nicht, sie nur zu glauben, du musst sie im Glauben aussprechen über deinem Leben, damit sie sich erfüllen zur Ehre Gottes.
Wenn du Probleme hast, dann schlag nicht die Hände über dem Kopf zusammen und sag nicht: ”Was soll ich nur tun; es ist zu gross, zu schwer, ich komme um dabei.” Nein, steh auf und sage: „Grösser ist der, der in mir ist (1Joh 4,4), ich werde überwinden, weil das Wort sagt, dass ich ein Überwinder bin (Röm 8,37).” Auch wenn du dich nicht so fühlst, zweifle nicht, denn der Glaube handelt nicht aufgrund von Gefühlen, sondern aufgrund von Gottes Wort!
Oder brauchst du Heilung? Finde heraus, was das Wort dazu sagt. Zum Beispiel: „Durch Jesu Wunden bin ich geheilt“ (1Petr 2,24).” Glaube, dass dieses Wort die Wahrheit ist, weil es das ist, was Jesus für dich getan hat. Nimm dieses Wort und sprich es laut aus: “Ich bin geheilt durch Jesu Wunden”, und dann bleib standhaft im Glauben, auch wenn die Heilung nicht gleich sichtbar ist.
“Sollte ich nicht doch zuerst um mehr Glauben bitten?“ - Nein, ein Gebet um mehr Glauben widerspricht dem Wort Gottes, denn nirgends kannst du dazu eine Aufforderung finden. Als die Jünger zu Jesus kamen mit der Bitte, dass Jesus ihren Glauben mehren oder vergrössern soll, sagte Jesus zu ihnen:
Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum sagen: Entwurzele dich und pflanze dich ins Meer! Und er würde euch gehorchen.
Jesus sagt: “Wenn ihr Glauben habt...”. - Also, wenn du Glauben hast - und das hast du, denn wir werden auch ‘Gläubige’ genannt - Gläubige vertrauen oder glauben dem Wort Gottes. Wenn du also Glauben hast, und sei er nur so klein wie ein Senfkorn, was würdest du tun?
Ein Senfkorn ist ein Samenkorn, das nicht einfach eine Ernte hervorbringt. Mit dem Senfkorn muss man etwas tun, man muss es säen. Genauso ist es auch mit dem Glauben. Glaube allein bringt keine Ernte. Glaube allein verändert nicht deine Situation. Glaube allein heilt dich nicht. Glaube allein bringt dir nicht die nötigen Finanzen, um zu leben. Glaube allein tut das alles nicht. - Glaube muss gesät werden. - Aber wie tut man das? - Durch Sprechen mit dem Mund. „Wenn ihr Glauben habt... (dann) würdet ihr sagen...“.
Nimm das Wort, welches du in deiner Bibel liest in den Mund und sprich es laut aus. Jesus ist der Anfänger und der Vollender unseres Glaubens (Hebr 12,2). Jesus ist das Wort und er wird das Wort auch in deinem Leben zur Vollendung bringen, wenn du IHM glaubst und sein Wort sprichst.
Wir Christen sprechen viel zu viel über die Dinge und Situationen, die uns betreffen. Aber wir sollten das aussprechen, was das Wort Gottes über unsere Umstände sagt. Würden wir mehr so sprechen, wie das Wort es sagt - (ohne dabei komisch zu werden!) - so würden wir auch mehr Resultate in unserem Leben haben. Doch wir sprechen im Gebet oder zu anderen Menschen davon, wie schlimm und negativ alles ist und wundern uns dann, wenn sich nichts ändert. Gott kennt deine Situation und du kannst mit ihm auch darüber reden. Aber höre nicht dort auf, sondern nimm anschliessend das Wort und sprich es aus, denn es ehrt Gott, wenn wir seinem Wort glauben und danach handeln, indem wir das sagen, was er gesagt hat.
Der Glaube gibt der Hoffnung Substanz (Hebr 11,1) und durch das Sprechen von Gottes Wort holst du es in den sichtbaren Bereich deines Lebens.
Und Jesus antwortete und spricht zu ihnen: Habt Glauben an Gott! (oder: Habt Gottes Glauben!)
Dass es hier nicht darum geht an Gott zu glauben, geht aus dem Zusammenhang hervor. Es geht darum, denselben Glauben wie Gott zu haben, oder so im Glauben zu agieren, wie Gott es tut. Gott ist ein Gott des Glaubens, so hat er es festgelegt, damit er uns alles aus seiner Gnade geben kann. Glaube und Gnade gehen Hand in Hand.
Vers 23
Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berg sagen wird: Hebe dich empor und wirf dich ins Meer! und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glauben, dass geschieht, was er sagt, dem wird es werden.
Hier wiederum: Wer im Herzen glaubt und sagen wird... dem wird es werden, was er sagt.
Wie sollen wir glauben? Wir glauben im Herzen, dass Gottes Wort die Wahrheit ist. Und weil wir das glauben, sprechen wir zu unserer Situation das, was Gottes Wort darüber sagt und es wird uns werden.
Wann wird es uns werden? Wenn wir glauben? - Nein, wenn wir glauben und sprechen.
8 Sondern was sagt sie (die Gerechtigkeit aus Glauben, also du, der du in Jesus bist!)? “Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen.” Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen, 9 dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst.
10 Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil.
Mit dem Herzen wird geglaubt und mit dem Mund wird bekannt (gesprochen was man glaubt) zum Heil. Hier steht das griechische Wort soteria und dieses Wort beinhaltet Errettung in jedem Bereich, auch in der Welt, von allem, was uns schaden will. Wir glauben und wir sprechen und Gott wird handeln und sein Wort bestätigen.