Nr. 210 Mai 2022
von Anita Letzerich-Suhr
Der Mensch spürt in seinem Herzen, dass er, so wie er ist, nicht vor den lebendigen Gott treten und vor Ihm bestehen kann. Selbst jemand der nichts Böses getan hat und der Meinung ist, nur gute Werke zu tun, kann damit nicht vor Gott treten. Warum das so ist, sehen wir uns jetzt an.
Röm 3,20
Darum: aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durchs Gesetz <kommt> Erkenntnis der Sünde.
Hier ist vom mosaischen Gesetz der Juden die Rede; dieses Gesetz zu halten hilft dir nicht dabei, von Gott gerechtfertigt zu werden. Das Gesetz zeigt dir, wo du Gottes Standard nicht erreichst, es bringt dir Erkenntnis darüber, wo du sündigst, aber nicht Rechtfertigung. Das mosaische Gesetz war nie gedacht als Weg zur Rettung, sondern als Lehrer und Zuchtmeister, bis Jesus kam (Gal 3,24-25). Gute Werke zu tun ist gut, aber sie bringen dir weder Errettung, noch kannst du damit vor Gott bestehen!
Gott ist ein heiliger, gerechter Gott, er hat den Menschen in seinem Ebenbild geschaffen und ihm die Erde übergeben zur Bewahrung und zum Bebauen. Weil er den Menschen mit einem eigenen, freien Willen geschaffen hat, den er ausüben darf, pflanzte Gott zwei besondere Bäume in den Garten Eden. Von einem durften sie nicht essen. Der Teufel, ein gefallener Engel, kam zu Adam und Eva in den Garten und wollte sie dazu verführen, vom verbotenen Baum (Baum der Erkenntnis von Gut und Böse) zu essen; sie assen und starben in dem Augenblick in ihrem Geist. Das heisst, die Gemeinschaft mit Gott wurde getrennt und sie mussten den Garten verlassen, damit sie nicht noch vom Baum des Lebens essen konnten, denn dann hätten sie nicht mehr gerettet werden können. Gott hatte einen Erlösungsplan, wie er seinen Menschen rechtmässig wieder erlösen konnte. Gott ist ein gerechter Gott und der Teufel hat, durch die Sünde der ersten Menschen, das Anrecht an den Menschen und über die Erde, aber nur für eine Zeit. Das müssen wir unbedingt verstehen. Wenn du den Anfang der Bibel nicht verstehst und die Zusammenhänge, wird es schwierig Gottes Handeln und sein Wort zu verstehen. Gott ist Liebe, er ist aber auch gerecht.
Der Römerbrief handelt von der Gerechtigkeit Gottes. Paulus lehrt, dass die Rechtfertigung nicht durch das mosaische Gesetz kommt, sondern durch die Gnade und das Erlösungsopfer Jesu In diesem Brief im Neuen Testament, den Paulus an die Christen in Rom schrieb, heisst es:
Röm 8,33
Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt-
Gott ist es also, der uns rechtfertigt. Er bestimmt wann wir verurteilt werden und wann wir gerechtfertigt werden.
Woher kommt Rechtfertigung
Röm 3,22
Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus für alle, die glauben. Denn es ist kein Unterschied,
Das ist also der Weg, wie du vor Gott bestehen kannst. Durch den Glauben an Jesus Christus wirst du gerecht gesprochen. Das ist der einzige Weg, keine Werke von dir, kein Einhalten von irgendwelchen Vorschriften, obwohl sie gut sein können, bringen dir die Gerechtigkeit, die vor Gott Gültigkeit hat. Warum?
Vers 23
denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes
Alle sind durch den Sündenfall des ersten Menschen Adam getrennt von Gott. Darum ist es wichtig, die ersten Kapitel der Bibel zu verstehen, um das Erlösungswerk Jesu und die damit verbundene Liebe Gottes zu den Menschen verstehen zu können. Gott ist ein gerechter Gott und er ist heilig, er muss Sünde richten, aber er selber hat einen einzigen Weg geschaffen, um wieder mit dem Menschen, den er geschaffen hat als sein Abbild, Gemeinschaft zu haben.
Vers 24
und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.
Gott ist auch ein gnädiger Gott und darum hat seine Gnade in Gestalt einer Person, nämlich Jesus Christus, uns gerechtfertigt, umsonst. Wenn du in dieser Welt etwas umsonst, kostenlos bekommst, hat immer jemand anders dafür bezahlt. Sei es eine Firma oder eine Person, jemand hat dafür bezahlt. Der Preis den Jesus für deine Rechtfertigung bezahlt hat, ist nicht mit Geld (1Petr 1,18) bezahlt worden, sondern:
Vers 25
Ihn hat Gott hingestellt als einen Sühneort durch den Glauben an sein Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden 26 unter der Nachsicht Gottes; zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, daß er gerecht ist und den rechtfertigt, der des Glaubens an Jesus ist.
Gott ist gerecht und er rechtfertigt jeden, der an das Erlösungswerk Jesu glaubt. Jesus hat also das bezahlt was die Gerechtigkeit fordert, nämlich Sühnung der Sünde. Es ist sehr wichtig die Lehre der Rechtfertigung zu verstehen, damit du ein siegreiches Leben in Christus führen kannst. Verdammnisgefühle werden dich immer abhalten im Glauben zu beten, sie werden dich abhalten Gott zu vertrauen, dass er dir hilft und sein Wort auch für dich gilt. Das Bewusstsein, dass du in Christus Jesus gerecht gesprochen bist, also im rechten Stand vor Gott stehst und ohne Schuld, Verdammnis und Minderwertigkeit vor seinen Thron kommen kannst, weil du angenommen und geliebt bist, muss tief in dir verankert sein.
Hebr 4,16
Laßt uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe!
So wie ein Kind immer zu seinem Vater kommen kann, (ausgehend von einem normalen Kind-Eltern-Verhältnis), kannst auch du zu Ihm kommen, denn du bist angenommen, gerecht gesprochen und hast darum das Recht zu Ihm zu kommen. Die Gemeinschaft mit Gott ist wiederhergestellt wie im Garten Eden, durch den Glauben an das Erlösungswerk von Jesus Christus. Gott hat alles getan, um dich zu rechtfertigen, das heisst, dich wieder in den gerechten Stand vor Gott zu stellen, damit du in seiner Gemeinschaft leben kannst. Wie hat er das gemacht?
2Kor 5,21
Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.
Jesus kannte keine Sünde. Er wurde auch nicht durch den Samen eines Mannes gezeugt, sondern durch den Heiligen Geist und kam in diese Welt wie alle Menschen, durch den Leib einer Frau. Jesus lebte ein sündloses Leben und tat nur den Willen Gottes und zeigte uns wie Gott ist. Dann nahm er unseren sündigen Zustand auf sich und wurde dadurch zur Sünde gemacht. Er litt und starb am Kreuz für unser Sünde, nach drei Tagen stand er von den Toten auf und ging mit seinem Blut in den Himmel, um für uns eine ewige Erlösung zu erkaufen. Das heisst, er bezahlte für uns, für die ganze Menschheit den Preis, der zur Vergebung der Sünden nötig war; weil wir es nicht konnten.
Wenn du es noch nicht angenommen hast: Das Geschenk der Rechtfertigung, für das Jesus bezahlt hat, ist gerade jetzt für dich da. Es wird einen Tag geben, wo es zu spät ist dafür. Jesus kommt wieder. So wie es historisch belegt ist, dass Jesus gelebt hat, so wird es auch einen Tag geben, wo jeder Ihn sehen kann, wenn er zum zweiten Mal kommt als König. Nicht zu verwechseln mit der Entrückung, die sieben Jahre früher und nur für die Gemeinde sein wird, das heisst für die Christen, die bis zu diesem Zeitpunkt, während ihres irdischen Lebens, Jesus Christus bewusst als ihren Herrn und Heiland angenommen haben und an sein Erlösungswerk glauben.
Wir haben gesehen, dass nur Gott uns rechtfertigt, und dass er es durch das Erlösungswerk von Jesus tut für jeden Menschen, der das glaubt. Ihn hat es alles gekostet, lebe du nun in diesem Wissen, dass du vollkommen angenommen bist bei Gott, wenn du an Jesus Christus glaubst.