Wie bringe ich meine Anliegen vor Gott

 von Anita Letzerich-Suhr

Nr. 158 Oktober 2017

Phil 4,6

Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden

 

Du sollst um nichts besorgt sein. Du kannst diesen Vers auch so verstehen, dass du aufhören sollst dir Sorgen zu machen und stattdessen deine Anliegen mit Danksagung vor Gott bringst. Warum mit Danksagung? - Weil du es im Glauben tust und glaubst, dass du das empfangen hast, worum du Gott gebeten hast.

Bringe deine Anliegen, das heisst, das was du von Gott dem Vater brauchst, vor ihn im Gebet. Du brauchst dazu nicht eine sogenannte Gebetskette zu bilden, damit möglichst viele dafür beten. Dahinter steckt oft der Glaube, dass je mehr für etwas beten, umso eher erhört Gott das Gebet. Genauso auch die Annahme: wenn jemand für ein Anliegen betet, der geistlich reifer ist oder erscheint, hört Gott eher. Versteh mich nicht falsch, es gibt Situationen, in denen wir gemeinsam für eine Sache beten. Diesmal aber rede ich vom Gebet, wo jeder einzelne von uns mit seinen Anliegen zu Gott geht.

 

 

Joh 16,26

An jenem Tag werdet ihr bitten in meinem Namen, und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; 27 denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin.

 

‚Jener Tag’ ist schon längst da. Jesus hat das Erlösungswerk beendet und uns seinen Namen gegeben. Nun können wir kühn, im Namen Jesu, zu Gott dem Vater kommen und ihn um das bitten, was wir brauchen.

Mit anderen Worten sagt Jesus hier, dass wir in seinem Namen direkt zum Vater gehen, weil wir Jesus lieben und glauben, dass er Gottes Sohn ist. Gott der Vater liebt dich, Er hört dich und Er erhört dich.

 

 

Joh 16,23-24

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch geben. 24 Bis jetzt habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude völlig sei!

 

Das Bitten kommt vor dem Empfangen. Ja, Gott weiss was du brauchst, dennoch will er, dass du im Glauben zu ihm kommst und ihn darum bittest. Zweimal sagt hier Jesus, dass wir bitten sollen. Es ist Gottes Verlangen, dir das zu geben, wofür Jesus den Preis bezahlt hat. Er will, dass unseren Nöten begegnet ist, damit wir ein Segen sein können, auch für andere.

Lk 11,9 (sagt Jesus)

Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden!

 

Nun, bitten bedeutet nicht eine Bitte in dem Sinn, wo dann Gott entscheidet, was er dazu sagen will: „Ja“ / „Nein“, oder „Warte noch ein wenig“. Das griechische Wort für bitten ist „aiteo“ und hat die Bedeutung von: Bitten, fordern, verlangen, entschieden bitten. Gott ist bereit dir zu geben, was du benötigst und er weiss, was du brauchst (Matth 6,8 / Jak 4,2). Er wartet darauf, dass du ihn bittest, um aus seinem Reichtum, der dir durch Jesus gehört, zu geben. An seiner Bereitschaft dir zu geben liegt es nicht, aber du musst ihn bitten, das Erbetene von ihm einfordern.

 

 

Jak 5,16b

Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung.

 

Das Gebet eines Gerechten ist kraftvoll oder wirkungsvoll. Vielleicht kennst du das auch: es gibt Tage, an denen du dich nicht würdig fühlst, zu Gott dem Vater zu kommen, um zu bitten. Ja, du glaubst, dass dein Gebet viel vermag, aber das gilt nur für einen Gerechten. Du denkst dann an Dinge, die du nicht getan hast, obwohl du wusstest, dass du es tun solltest. Was aber sagt das Wort Gottes, wer ein Gerechter ist?

 

Joh 17,18-19

Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt; 19 und ich heilige mich selbst für sie damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit.

 

Hier betet Jesus für seine damaligen Jünger und auch für dich, der du durch sein Wort an ihn glaubst. Dass er Gottes Sohn ist, geboren von einer Jungfrau, gekreuzigt wegen deiner Sünde, auferstanden zu deiner Rechtfertigung. Wenn du das glaubst mit deinem Herzen und mit deinem Mund bekannt hast, bist du eine neue Schöpfung in Christus Jesus. Du bist nun in IHM, in Christus (1Kor 1,30 / 2Kor 5,21).

 

Vers 21

damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien,

 

Einheit der Christen beginnt im Geist (Eph 4,3) in jedem, der von neuem geboren wurde, Christus in uns. Kannst du sehen, dass wir nicht wie arme Sünder bettelnd vor Gott kommen, damit er uns irgendwann mal hilft. Nein, wir sind in Christus, wir sind eine neue Schöpfung, wir sind aus Gott geboren. Diese Offenbarung macht dich kühn, im Gebet zu Gott zu kommen.

 

Phil 3,9

und in ihm gefunden werde - indem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz ist, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens

 

Du bist in IHM, in Christus, dort findet man dich. Da gehst du nicht ein und aus, sondern das ist dein fester Platz, den du bekommen hast durch die neue Geburt, eine neue Schöpfung in IHM (2Kor 5,17). Das ist ganz wichtig zu verstehen: deine Gerechtigkeit kommt aus dem Glauben an Jesus und nicht von dir.

 

Aufgrund dieser Tatsache kannst du immer und zu jeder Zeit im Namen Jesu kühn und ohne Angst, ohne Minderwertigkeit, im Glauben vor deinen Vatergott kommen und ihn um das bitten, was du brauchst. Du kannst ihn anbeten, ihm Dank bringen jederzeit, ohne Angst haben zu müssen, dass er dich nicht annimmt. Du bist angenommen in dem Geliebten, in Jesus (Eph 1,6). Falls du noch Mühe damit hast, das zu glauben, nimm Schriftstellen (z.B. die eben genannten) und denke darüber nach. Sprich sie aus und sage: „Das bin ich, das gehört mir in Jesus“. Damit du fest und sicher gegründet bist in dieser Wahrheit. Darum heisst es auch:

 

Hebr 4,16

Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe!

 

 

1Joh 5,14-15

Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten. 15 Und wenn wir wissen, dass er uns hört, was wir auch bitten, so wissen wir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.

 

Wir haben keine Furcht. Und worin sind wir zuversichtlich? - Dass er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen, du kannst auch sagen, nach seinem Wort, bitten. Sein Wort ist sein Wille, genauso wie ein Testament, das du verfasst hast, dein Wille ist. Wenn wir also auf der Grundlage seines Wortes um etwas bitten, dann wissen wir, dass er uns erhört hat in dem Moment, wo wir darum beten, obwohl wir es in dem Moment noch nicht sehen können. Er hat uns erhört. Jesus sagt:

 

Mk 11,24

Darum sage ich euch: Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt, dass ihr es empfangen habt, und es wird euch werden.

 

Nun, handle gemäss seinem Wort!