Glaube und Hingabe im Gebet

Nr. 217 Januar 2023

von Anita Letzerich-Suhr

 

Eph 6,18

Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist, und wachet hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen

 

Es gibt verschiedene Arten von Gebet, das haben wir in den letzten ‘Leben im Sieg’-Ausgaben gelernt. Zum besseren Verständnis sehen wir uns die Gebetsarten jeweils getrennt an. Es kann aber gut sein, dass sie manchmal kombiniert angewendet werden.

Ein Beispiel: Du beginnst mit Lobpreis und Anbetung, danach betest du im Glauben für ein Anliegen und am Schluss gibst du dich dem Herrn hin. Um zu empfangen ist es aber trotzdem wichtig, die Voraussetzungen dafür zu kennen.

 

In dieser Ausgabe nun geht es um das Gebet der Hingabe und des Glaubens. Diese beiden Gebetsarten werden oft vermischt. Damit dir das nicht passiert, schauen wir sie uns nun genauer an und das natürlich wie immer, im Wort Gottes.

 

Das Gebet der Hingabe

 

Dieses Gebet betrifft den Willen Gottes für dein Leben. Es ist ein Gebet, bei dem du dich dem Willen Gottes für dein Leben hingibst und unterordnest. Dieses Gebet kann immer wieder gebetet werden und hier ist der bekannte Satz „wenn es dein Wille ist ...“ am richtigen Ort. Dieses Gebet ist ein Gebet der Herzenseinstellung. Für viele Schritte oder Entscheidungen, die wir treffen, sollten wir uns dem Herrn und seinem Willen hingeben und seinen Willen in der betreffenden Angelegenheit suchen. Zum Beispiel wo du wohnen, wo und was du arbeiten sollst, und so weiter; da solltest du den Willen des Herrn suchen.

 

Lk 22,41-42 (Parallelstelle Mt 26,36-45)

41 Und er zog sich ungefähr einen Steinwurf weit von ihnen zurück und kniete nieder, betete 42 und sprach: Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir weg - doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!

 

Jesus hat das im Garten Gethsemane gebetet. Es war ein Gebet der Hingabe seines eigenen Willens unter den Willen seines himmlischen Vaters. Genauso wie Jesus gehorsam war und sich dem Willen des Vaters unterordnete, so sollen auch wir uns dem Willen Gottes für unser Leben unterordnen. Das ist eine Sache deines Herzens und der Hingabe an den Herrn.

Genauso wie auch Jesus zum Willen Gottes hätte ‚Nein‘ sagen können, so kannst auch du dein Leben führen, wie du es möchtest. Doch wenn Jesus dein Herr ist, dann tue das nicht. Frage Ihn nach seinem Willen, denn sein Wille ist gut für dich, weil er ein guter Gott ist, mit einem guten Plan für deine Zukunft.

 

Jes 55,12

Denn in Freuden werdet ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden.

 

Wenn du aber um Versorgung oder Heilung betest, dann sagst du nicht: „wenn es dein Wille ist ...“. In Bezug auf Heilung und Versorgung kennen wir seinen Willen aus dem Wort, aber es steht dort nirgends, wo du wohnen und wo du arbeiten sollst. In diesen und ähnlichen Angelegenheiten suchen wir den Willen Gottes und tun, was er uns speziell dazu sagt.

 

Aber wenn es zum Beispiel um Heilung, Versorgung und anderes geht, wo es klare Verheissungen im Wort Gottes gibt, da beten wir das Gebet des Glaubens.

 

Das Gebet des Glaubens, oder das Bittgebet

 

Dieses Gebet ist gegründet auf dem geoffenbarten oder bekannten Willen Gottes in seinem Wort. Dieses Gebet hat das Wort Gottes als Grundlage. Wie bei einer Versicherung, wo im Vertrag festgelegt ist, was bei einem Schadenfall bezahlt wird und was nicht. Bei diesem Gebet ist das Wort Gottes der Wille Gottes und wir hängen kein “wenn es dein Wille ist ... “ hinten dran. Ja, Gott ist allmächtig, aber er hat sich in seinem Wort festgelegt und er ist treu zu dem, was er gesagt hat.

 

1Joh 5,14-15

Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten. 15 Und wenn wir wissen, dass er uns hört, was wir auch bitten, so wissen wir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.

 

Was ist die Zuversicht, die wir haben? - Er hört uns, wenn es sein Wille ist, anders gesagt, wenn es in seinem Wort steht. Er hört uns aber nicht einfach so, wie man Wörter hört, sondern wir wissen, dass wir das Erbetene haben. Gott hört und handelt aufgrund unseres Bittens im Glauben und das dürfen wir wissen.

 

Ersetze den obigen Vers der “Wir-Form” durch die “Ich-Form”, dann wird es ganz persönlich für dich.

Und dies ist die Zuversicht, die ich zu ihm habe, dass er mich hört, wenn ich etwas nach seinem Willen bitte. Und wenn ich weiss, daß er mich hört, was ich auch bitte, so weiss ich, dass ich das Erbetene habe, das ich von ihm erbeten habe.

 

Bitte nicht zu schnell, sondern sei dir sicher, dass du überzeugt bist in deinem Herzen, dass es Gottes Wille für dich ist, weil es in seinem Wort steht. Dann kannst du im Glauben stehen und bitten.

 

Joh 15,7

Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. 8 Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.

 

Alles kannst du im Gebet glaubend bitten, wenn seine Worte in dir bleiben. Das Wort ist die Grundlage zum Bitten. Sein Wort ist sein Wille, uns gegeben oder gezeigt. Gott und sein Wort sind eins. Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott und ist es immer noch (Joh 1,1).

 

Der Glaube spricht was er glaubt.

 

Mk 11, 21-25

21 Und Petrus erinnerte sich und spricht zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. 22 Und Jesus antwortete und spricht zu ihnen: Habt Glauben an Gott!

 

Damit ist nicht gemeint, einfach zu glauben, dass es Gott gibt. Es geht darum, den Glauben Gottes, so wie Er ihn handhabt, zu tun. In den vorhergehenden Versen sprach Jesus zum Feigenbaum, dass er verdorren soll und so geschah es. Es ist der Befehl des Glaubens, das gesprochene Wort im Glauben, das Jesus hier meint. Genau das sagt er dann ab Vers 23.

 

Vers 23

Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berg sagen wird: Hebe dich empor und wirf dich ins Meer! und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glauben, dass geschieht, was er sagt, dem wird es werden.

 

Wer also spricht und glaubt, was er spricht, der wird bekommen, was er gesprochen hat.

 

Vers 24

Darum sage ich euch: Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt, dass ihr es empfangen habt, und es wird euch werden.

 

Darum (Jesu Worte und Taten betreffend Feigenbaum) auch ihr: wenn ihr bittet, glaubt in dem Moment, dass ihr es bekommen habt und ihr bekommt es.

 

Lass die Worte Jesu, Gottes Wort, tief in dein Herz fallen. Höre immer wieder das Wort Gottes. Der Glaube kommt vom Hören des Wortes Gottes. Der Glaube ist das, was die Kraft Gottes in dein Leben bringt. Du glaubst, dass Gott gut ist, weil das Wort es sagt. Glaube ist einfach.

Glauben heisst vertrauen, dass Gottes Wort wahr ist, und dass er das, was er sagt, gewiss halten wird. Gott ändert sich nie, er ist der Beständige. Auf ihn, auf sein Wort, kann man sich verlassen, er ist treu.